Die SAP-Aktie kann sich nach zahlreichen positiven Analysten-Kommentaren leicht vom Zahlen-Schock erholen. Es gebe keinen Grund am langfristigen Wachstumstrend zu zweifeln, so lautet der allgemeine Tenor. DER AKTIONÄR liefert fünf Bullen im Überblick:
SAP habe im zweiten Quartal insgesamt die Erwartungen ein wenig verfehlt, weshalb die Konsensschätzungen etwas sinken könnten, schrieb Goldman-Experte Moawalla. Doch das Geschäft mit der Software zur Miete habe trotz der etwas schwächer als prognostizierten Entwicklung eine robuste Dynamik gezeigt. Derweil hätten die operativen Margen positiv überrascht. Hinzu kämen die bestätigten kurz- und mittelfristigen Ziele. Für Moawalla gibt es deshalb keinen Grund, an seiner These eines langfristigen Wachstums zu zweifeln.
Auch andere Analysten sehen die aktuellen Quartalsresultate nur knapp unter den Konsensschätzungen. Zum Jahresauftakt habe SAP noch positiv überrascht und anschließend aggressivere mittelfristige Margenziele ausgegeben, betonte Stacy Pollard von JPMorgan. Entsprechend enttäuscht seien nun die Investoren, die für das zweite Quartal eine höhere Geschäftsdynamik erwartet hätten.
Nach dem herausragenden ersten Quartal habe der Schwung etwas nachgelassen, konstatierte Knut Woller von der Baader Bank. Er sieht SAP auf einem guten Weg, die bestätigten Jahresziele zu erreichen. Woller spricht ebenso wie seine US-Kollegen weiterhin eine Kaufempfehlung für die Aktie aus.
Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für SAP nach Zahlen des Softwarekonzerns auf "Overweight" belassen. Die Ergebnisse des zweiten Quartals dürften die jüngste Begeisterung dämpfen, schrieb Analyst James Goodman in einer ersten Reaktion.
Umsatz der Walldorfer habe etwas unter dem Konjunkturgegenwind gelitten, schrieb Warburg-Analyst Andreas Wolf. Er bleibt aber insbesondere angesichts des zunehmenden Anteils gut berechenbarer Erlöse im Niedrigzinsumfeld bei seiner Kaufempfehlung für die Aktien des Softwarekonzerns.
Die Kursziele der fünf Experten liegen mit 125 bis 145 Euro nicht nur über dem zuletzt gesunkenen Bewertungsniveau, sondern implizieren auch neue Rekordstände. Die überwiegend positiven Analysten-Einschätzungen erreichen, dass der SAP-Kurs sich im Tagesverlauf leicht erholt. Es bleibt aktuell ein Minus von 6,5 Prozent.
Wer zu Jahresbeginn bei SAP eingestiegen ist, kann dennoch nicht klagen: Trotz der aktuell deutlichen Verluste steht immer noch ein Plus von mehr als 29 Prozent zu Buche.
Mit Material von dpaAFX.