Der Analystenkonsens sieht für die Aktie von SAP gerade einmal ein Ertragspotenzial von vier Prozent. Dabei hat sich das Konsensziel von zuletzt 142,76 Euro durch ein Upgrade von Jefferies am Freitag sogar erhöht. Doch das „Hold“-Votum des Analysehauses spricht die gleiche Sprache wie die jüngste Studie von Barclays. Aber wie lange noch?
Der Barclays-Analyst James Goodman schreibt in einer Branchenstudie, dass die meisten europäischen Softwareunternehmen nur ein begrenztes Gewinnwachstum im vierten Quartal aufweisen. Zuletzt seien im Vergleich zum dritten Quartal auch die Bewertungen wesentlich anspruchsvoller geworden, was die Risikoprämie weniger attraktiv mache. Tatsache: Zwar hat die SAP-Aktie seit Mitte Dezember rund sieben Prozent eingebüßt. Das 24er-KGV von 20 liegt aber noch immer klar unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 23.
Nach den Q3-Ergebnissen von SAP klang Goodmann noch zuversichtlicher. „Für einen unerfahrenen Beobachter mögen die Ergebnisse von SAP nicht besonders auffällig gewesen sein. Doch die Bestätigung der Prognose, das gegenüber dem Vorquartal unveränderte Wachstum des Cloud-Auftragsbestandes, sowie die Management-Kommentare waren vor dem Hintergrund schwacher Daten, schwieriger Prognosen und nervöser Märkten mehr als genug.“
Auch zu den jüngsten Änderungen bei der Berichterstattung äußerte sich der Barclays-Analyst positiv. Ein besseres Verständnis des zugrundeliegenden Ertragsprofils werde durch die Einbeziehung der Aktienbasierten Vergütung ermöglicht, schrieben die Experten. Allerdings werden die Auswirkungen auf die Finanzziele für das Geschäftsjahr 2025 erst im Rahmen der Q4-Veröffentlichung präsentiert.
Erst, wenn die neue Mittelfrist-Prognose steht, dürften nach Ansicht des AKTIONÄR auch die Analysten im großen Stil ihre Kursziele für die SAP-Aktie wieder anpassen. Barclays bleibt in seiner jüngsten Branchenstudie jedenfalls vorerst bei „Overweight, 145 Euro“.
Auch DER AKTIONÄR belässt sein Fazit unverändert: Anleger müssen wohl bis zur Veröffentlichung der Q4-Zahlen am 24. Januar abwarten, bevor es seitens der Analysten wieder klare Signale für die SAP-Aktie gibt. DER AKTIONÄR gesellt sich vorab jedoch zu den optimistischsten Experten und sieht für 2024 ein Kursziel von 175 Euro als erreichbar an.