Salesforce will im schwierigeren Geschäftsumfeld rund zehn Prozent ihrer Mitarbeiter entlassen. Der SAP-Rivale kündigte am Mittwoch eine umfangreiche Restrukturierung zur Kostensenkung an, in deren Rahmen Jobs gestrichen und Büroräume aufgelöst werden sollen. Die Salesforce-Aktie reagierte im vorbörslichen Handel mit einem Plus von 3,2 Prozent.
"Als unser Umsatz durch die Pandemie beschleunigt wurde, haben wir zu viele Mitarbeiter eingestellt, was zu dem wirtschaftlichen Abschwung führte, den wir jetzt erleben – und ich übernehme die Verantwortung dafür", schrieb Co-CEO Marc Benioff in einem Brief an die Mitarbeiter. Zuletzt hatte das Unternehmen laut eigener Angaben vom Dezember weltweit mehr als 79.000 Mitarbeiter.
Bevor die geplanten Einsparungen zum Tragen kommen, erwartet das Management aber erst einmal noch zusätzliche Kosten von etwa 1,4 bis 2,1 Milliarden Dollar – 0,8 bis 1,0 Milliarden Dollar davon im bis Ende Januar laufenden Schlussquartal des Geschäftsjahres 2022/23.
Salesforce hatte Investoren erst Ende November mit dem Ausblick für das Schlussquartal enttäuscht. Zudem hatte der Konzern damals mitgeteilt, dass Co-Konzernchef Bret Taylor, der als Architekt der 28 Milliarden Dollar schweren Slack-Übernahme gilt, und Stewart Buttefield, einer der Slack-Gründer, ihre Posten räumen. Das hat die Anleger massiv verunsichert, denn die Integration der Kommunikationsplattform soll Salesforce eigentlich wieder auf den Wachstumspfad führen.
Die gebeutelten Salesforce-Anleger dürften sich über Kosteneinsparungen und den damit verbundenen Kursanstieg freuen. Solange aber über der Slack-Integration ein Fragezeichen steht und unklar ist, wie Salesforce ihre im Q3/23 auf 14 Prozent zusammengeschrumpften Wachstumsraten wieder nachhaltig steigern kann, sollten Anleger von der Aktie Abstand halten.
Mit Material von dpaAFX.
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