Die Aktionäre des SAP-Rivalen Salesforce haben wahrlich schon bessere Tage erlebt. Das Papier des Cloud-Giganten korrigierte nach den Q3-Zahlen um knapp 12 Prozent. Mittlerweile notiert der Titel rund 22 Prozent unter seinem Rekordhoch. Wie sollten sich Anleger nun positionieren?
Nimmt man das Quartalswerk von Salesforce unter die Lupe, dann kann dieses durchaus als solide bezeichnet werden. Der Abverkauf wird von den Marktbeobachtern vor allem auf den Ausblick zurückgeführt. In der Tat lag der Softwareanbieter bei der Gewinnprognose etwa sieben Cent pro Aktie unter den Erwartungen. Zeitgleich erhöhte das Unternehmen jedoch seine Umsatzprognose für Q4 auf 7,22 und 7,23 Milliarden Dollar.
Laut den Analysten von Atlantic Equities hat das Management bewusst eine konservative Prognose herausgegeben. Daher sei die Aktie nach den "soliden Zahlen" weiterhin ein klarer Kauf. Der Rücksetzer sei nach der starken Rally sogar gesund. Ähnlich haben sich bereits die Experten von BofA und Barcleys geäußert. Der Rücksetzer sei demnach eine gute Einstiegschance. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ein Grund für die konservative Prognose könnten die Integrationskosten für Slack sein. Salesforce will den übernommenen Kollaborationssoftware-Anbieter vollständig in seine CRM-Plattform integrieren. Das Unternehmen nannte keine genauen Zahlen zur Performance von Slack, CFO Amy Weaver sprach jedoch von einem starken Quartal für Slack. Man sei mit der Übernahme vollumfänglich zufrieden.
Das charttechnische Bild von Salesforce hat sich seit gestern deutlich eingetrübt. Das Papier ist unter die 50-Tage-Linie gefallen, notiert aber immer noch knapp über dem GD200. Gelingt es den Salesforce-Bullen sich darüber zu halten, dann bleibt der langfristige Aufwärtstrend nicht gefährdet. Andernfalls droht ein weiteres Abrutschen in Richtung der 200-Dollar-Marke. DER AKTIONÄR meint: Abwarten!
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Salesforce.