Laut unterschiedlichen Medienberichten ist Elliott Management mit mehreren Milliarden US-Dollar bei dem unter Druck stehenden Softwarespezialisten Salesforce eingestiegen. Der von Paul Singer gegründete, aktivistische Hedgefonds scheint nach desaströsen Übernahmen, harten Kosteneinsparungen und abflachendem Wachstum bei der Aktie Chancen zu sehen.
„Salesforce ist eines der herausragenden Softwareunternehmen der Welt. Nachdem wir das Unternehmen fast zwei Jahrzehnte lang verfolgt haben, haben wir einen tiefen Respekt vor Marc Benioff und dem, was er aufgebaut hat“, wird Jesse Cohn, Managing Partner bei Elliott, vom Wall Street Journal zitiert. „Wir freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Salesforce, um den Wert zu realisieren, der einem Unternehmen dieser Größe gebührt.“
Elliot-Gründer Singer gilt als Investor, der sich gerne bei Unternehmen beteiligt, die vor wichtigen Weichenstellungen stehen. Salesforce hatte jüngst eine große Entlassungsrunde angekündigt, um die Kosten zu drücken. Der CRM-Spezialist ist derzeit dabei, wegen des tristen wirtschaftlichen Umfelds jede zehnte Stelle abzubauen. Bei im Dezember über 79.000 Beschäftigten stehen damit rund 8.000 Jobs auf der Streichliste.
Zudem nutzte Elliott den massiven Kursverfall der Aktie im vergangenen Jahr. Anleger störten sich insbesondere an den Milliardenschweren Zukäufen von Tableau und Slack, die nur zögerlich integriert wurden und bisher nicht die erwünschten Erträge lieferten. Die Management-Strategie, sich auch abseits des CRM-Geschäfts zu positionieren, geht damit noch nicht auf. Darüber hinaus verließen einige Top-Führungskräfte das Unternehmen.
Bereits im Oktober hat sich mit Starboard Value ein anderer aktivistischer Investor bei Salesforce eingedeckt. Starboard, das von Jeff Smith geleitet wird, soll laut Medienberichten der Meinung sein, dass Salesforce wesentlich höhere Margen erzielen könnte, als es derzeit erwirtschaftet.
Die Salesforce-Aktie reagiert im frühen deutschen Handel mit einem Kursplus von 3,7 Prozent. DER AKTIONÄR erwartet, dass sich diese Zugewinne im vorbörslichen US-Handel ausweiten werden. Das Salesforce-Papier ist aktuell keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
Mit Material von dpaAFX.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Salesforce.