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Die RTL Group lockt Anleger derzeit mit einer satten Dividende. Stolze 7,8 Prozent beträgt die aktuelle Dividendenrendite des Medienkonzerns. Die Ausschüttung steht schon bald ins Haus. Lohnt es sich, noch schnell auf den Dividendenzug aufzuspringen?
2,75 Euro je Aktie – so viel will die RTL Group für das Geschäftsjahr 2023 an ihre Anleger ausschütten. Auf dem aktuellen Kursniveau entspricht das einer Dividendenrendite von 7,8 Prozent. Um sich diese zu sichern, müssen Anleger die Aktie bis zum 24. April im Depot haben. Dann findet in diesem Jahr die Hauptversammlung des Medienkonzerns statt.
Die Dividende von 7,8 Prozent mag verlockend klingen. Anleger sollten sich aber auch der Risiken bewusst sein. In den vergangenen Jahren haben massive Kursverluste die satten Dividenden stets aufgefressen. Allein seit Jahresbeginn liegt die Aktie gut 12 Prozent im Minus, auf Sicht von einem Jahr sogar mehr als 34 Prozent. Vom Allzeithoch von 178 Euro aus dem Jahr 2000 ist man ohnehin meilenweit entfernt.
Die RTL Group sucht seit Jahren nach der richtigen Zukunftsstrategie. Während Konkurrent ProSiebenSat.1 etwa frühzeitig einen Venture Arm für Startup-Unternehmen aufgebaut hatte, zog RTL erst im vergangenen Jahr nach. Mit großen Ambitionen wurde ein Venture Fonds für Consumer-Tech-Unternehmen gegründet – und nun nach gerade einmal rund einem Jahr wieder beerdigt.
CEO Stephan Schmitter hat RTL Ventures beendet. Die zuständige Managerin musste das Haus verlassen. Angesichts der weiter angespannten Marktlage haben andere Herausforderungen, die näher am Kerngeschäft liegen, offenbar eine größere Priorität. Ein sinnvoller Schritt, dem aber auch Taten und vor allem Erfolge folgen müssen.
Bei den Analysten herrscht derzeit keine Euphorie. Nur drei von elf Experten raten bei der Aktie zum Kauf. Hinzu kommen sechs Halteempfehlungen und zwei Verkaufseinstufungen. Immerhin: Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 35,75 Euro trotzdem rund 14 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Die RTL Group hat in den vergangenen Jahren viel Vertrauen verspielt und hat weiter große Baustellen zu beheben. Ob auf dem aktuellen Kursniveau ein Boden gefunden wurde, ist daher nicht sicher. Charttechnisch lauern zumindest starke Unterstützungen bei den 2003er- und 2009er-Tiefs sowie beim Tief aus dem Jahr 2020 von 27,84 Euro. Wer aktuell schnell noch auf den Dividendenzug aufspringen will, braucht bei der RTL Group aber in jedem Fall Mut und möglicherweise auch einen sehr langen Atem.
Für eine spekulative Position im deutschen Medienbereich bietet sich derzeit eher der Konkurrent ProSiebenSat.1 an. Seine Aktie ist bereits einen Schritt weiter hat den Turnaround erfolgreich eingeleitet. DER AKTIONÄR setzt im Hebel-Depot mit einem Turbo-Optionsschein auf eine Fortsetzung.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: RTL Group.
