Das Geschäft läuft auf Hochtouren. Der Chiphersteller Qualcomm erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 30. September) Rekordumsätze und -gewinne. Trotzdem hatten sich viele Investoren besorgt gezeigt, ob das Unternehmen nicht zu stark abhängig von seinem Großkunden Apple ist. Diese Sorgen scheinen unbegründet, die Aktie geht durch die Decke.
Bei einem Analystenmeeting am Dienstag hat Qualcomm-CEO Cristiano Amon die Ziele für die nächsten drei Jahre konkretisiert. Demnach werde das Chipsatzgeschäft bis zum Geschäftsjahr 2024 ein durchschnittliches Umsatzwachstum im mittleren Zehnerbereich aufweisen. Das liegt schon einmal weit über dem Analystenkonsens von acht Prozent. Doch Amon fügte noch hinzu, dass Apple bis zum Ende des Zeitraums einen niedrigen einstelligen Prozentsatz des Chipsatzumsatzes ausmachen wird, also keine dominante Rolle mehr spielen wird.
Telefone werden zwar weiterhin ein großer Teil des Geschäfts sein, so der CEO, Qualcomm erwartet jedoch auch, dass sein Geschäft außerhalb von Mobiltelefonen noch schneller wächst und die erforderliche Vielfalt in sein Portfolio bringt. Dies wird davon abhängen, ob das Automobilgeschäft anzieht und die 5G-Technologie das Potenzial hat, die Nachfrage nach immer neuen vernetzten Geräten zu steigern.
Mit einem KGV von 16 ist Qualcomm eine der günstigsten Chip-Aktien. Sie wird zudem mit einem Abschlag von 36 Prozent gegenüber dem PHLX Semiconductor Index gehandelt. Nach diesem Ausblick scheint der Ausbruch auf ein neues Allzeithoch der Startschuss für eine neue Aufwärtsbewegung zu sein. Perfekt wäre noch einmal ein Rücksetzer auf 165/170 Dollar.