Der Chef des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 rechnet angesichts einer Belebung des Werbegeschäfts mit einer fortgesetzten Erholung von der Corona-Krise. Der November sei bei den Werbeerlösen "sehr gut" gelaufen, deutlich besser als im Vorjahr, sagte Rainer Beaujean der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). "Der Dezember ist bislang auch gut und wird vermutlich leicht über dem Vorjahr liegen." Der Manager rechnet 2020 weiterhin mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 600 bis 650 Millionen Euro, sieht es aktuell aber am oberen Ende der Spanne. Das deckt sich in etwa mit der durchschnittlichen Analystenschätzung.
Mit Blick auf das kommende Jahr sagte der Manager: "Wir haben in der Krise bislang nicht wie andere Fernsehsender in Europa massiv Investitionen in das Programm gekürzt oder Stellen gestrichen, sondern uns antizyklisch verhalten." Das werde sich 2021 auch wieder auszahlen.
Die Aktien des Medienkonzerns reagierten am Dienstagabend im nachbörslichen Handel nicht auf die Nachrichten. Allerdings waren sie infolge der Veröffentlichung neuer Unternehmensprognosen Anfang November schon stark gestiegen. Das Kursplus seither beläuft sich auf fast 36 Prozent.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für ProSiebenSat.1 vor Kurzem von 14 auf 16 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Aktien großer europäischer Medienkonzerne seien zwar recht defensiv, aber den Sektor betrachteten Investoren als zyklisch und damit als einen, der von gegenwärtigen Sektorrotation profitieren könne, schrieben die Analysten in ihrer jüngsten Branchenstudie. Die Bewertungen seien außerdem infolge der Rezession der europäischen Werbebranche 2019 schon vor der Corona-Pandemie niedrig gewesen.
Der Aktie von ProSiebenSat.1 ist zuletzt der Ausbruch über das Junihoch 2020 gelungen und damit ein positives charttechnisches Signal. DER AKTIONÄR bleibt optimistisch für die Aktie gestimmt.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: ProSiebenSat.1.
(Mit Material von dpa-AFX)