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07.05.2021 Thomas Bergmann

ProSieben: Das ist der Grund für die Bullenfalle

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ProSiebenSat.1 Media

In einem freundlichen Gesamtmarkt zählt ausgerechnet ProSiebenSat.1 Media – Top-Performer in den letzten Monaten – zu den Verlierern. Auslöser für den stärksten Kursabsturz seit mehr als zwei Monaten ist ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, demnach der Sender seine Pläne zum Verkauf des Online-Parfümhändlers Flaconi gestoppt hat.

Reuters berichtet unter Berufung auf mit dem Fall vertrauten Personen, dass ProSieben zu Jahresbeginn mit Hilfe von Rothschild eine Auktion für Flaconi gestartet hatte, nachdem Vorstandssprecher und Restrukturierungsspezialist Rainer Beaujean einige der E-Commerce-Investitionen zum Verkauf gestellt hat, um das Geschäft zu optimieren. Der deutsche Online-Modehändler Zalando, die Parfümeriekette Douglas und Sephora aus der Gruppe des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH wären dem Bericht nach potenzielle Käufer gewesen.

Den Quellen nach wurden die Gespräche nach Meinungsverschiedenheiten über Flaconis Bewertung ausgesetzt. Flaconi erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro und arbeitete profitabel. Analysten von JPMorgan hätten einen Wert von rund einer Milliarde Euro veranschlagt. Weder Rothschild noch ProSieben haben sich bisher zu diesem Vorfall geäußert.

ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777)

Oddo-Analyst Jerome Bodin schreibt dazu, ProSieben habe immer darauf hingewiesen, dass man keine Eile hat zu verkaufen und dass man weiterhin investieren wird, bis ein Angebot kommt, das den Erwartungen entspricht. ProSieben könnte seine anderen Vermögenswerte aus der Beauty-Sparte verkaufen, insbesondere Amorelie, Moebel.de und Stylight.

Die Nachricht kommt etwas überraschend und hat wahrscheinlich manchen Investor auf dem falschen Fuß erwischt. Ein Verkauf scheint aber auch noch nicht vom Tisch, sodass der Kursrücksetzer wahrscheinlich nur von kurzer Dauer ist. ProSieben hat darüber hinaus so viele Assets, die zu versilbern wären und den Kurs stützen würden.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ProSiebenSat.1 Media.

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