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Pinterest: Kurzer Lichtblick nach Chefwechsel

Pinterest: Kurzer Lichtblick nach Chefwechsel
Foto: Shutterstock
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29.06.2022 ‧ Benedikt Kaufmann

Ben Silbermann, der langjährige CEO von Pinterest, hängt seinen Job an den Nagel. Aber keine Panik, der Co-Gründer der Foto-Plattform bleibt dem Unternehmen als Executive Chairman erhalten. Zudem wird der Posten mit dem ehemaligen Google-Manager Bill Ready besetzt, der besser zur aktuellen strategischen Ausrichtung von Pinterest passt.

„Bill wird für das nächste Kapitel ein besseres CEO sein als ich“, erklärte Silbermann gegenüber dem Wall Street Journal. Aktuell versucht Pinterest neben dem Werbegeschäft weitere Umsatzquellen zu erschließen – insbesondere im Bereich E-Commerce. So wurde beispielsweise bereits 2020 eine Partnerschaft mit Shopify geschlossen oder 2022 die Shopping-Experience-Plattform Yes übernommen.

Im Bereich E-Commerce kennt sich Ready, der schon heute seinen neuen Job antreten wird, hervorragend aus. Bei Google war er strategisch für die Entwicklung des E-Commerce-Geschäftes verantwortlich – sein Jobtitel: „President of Commerce, Payments & Next Billion Users“. Davor war er COO bei PayPal und CEO bei Venmo, hat also im dicht mit dem Online-Shopping verwobenen Bereich rund um Zahlungsdienstleistungen ebenfalls reichlich Erfahrung gesammelt.

Der Chefwechsel sorgte bei den Anlegern dennoch nur für einen kurzen Lichtblick. Die Pinterest-Aktie legte im frühen Handel nur rund 0,1 Prozent zu – im nachbörslichen Dienstagshandel wurden dagegen kurzfristig Kursgewinne von rund zehn Prozent ausgewiesen. Die anfängliche Begeisterung ist damit verflogen. Immerhin können sich die Papiere im schwachen Gesamtmarkt etwas stabilisieren.

Es dürfte spannend werden, ob es dem neuen CEO gelingt, wichtige Impulse im E-Commerce-Geschäft zu setzen und das Wachstum der Foto-Plattform weiter anzukurbeln. Anleger sollten jedoch bei der Pinterest-Aktie abwarten, denn im vergangenen Quartal wuchsen die Umsätze nur 18 Prozent – verglichen mit 78 Prozent im Vorjahresquartal. Zudem ist der Konzern wieder in die Verlustzone gerutscht und hat etwa neun Prozent seiner aktiven Nutzer verloren.

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