Der neue Chef der Fitnessgeräte-Firma Peloton hat Spekulationen über einen Verkauf des einstigen Corona-Gewinners einen Dämpfer verpasst. Er würde nicht von Kalifornien nach New York ziehen, wenn er von einer Übernahme in absehbarer Zukunft ausgehen würde, sagte Barry McCarthy der Financial Times.
Die Peloton-Aktie verbuchte nach Veröffentlichung der Äußerungen am Montag ein Minus von rund fünf Prozent im späten US-Handel. Anleger hatten den Kurs nach Medienberichten über ein Kaufinteresse unter anderem von Amazon und Nike stark steigen lassen.
Als am Anfang der Corona-Pandemie die Fitness-Studios schlossen, sprangen die Verkäufe der Peloton-Geräte hoch. Doch die Firma überschätzte, wie lange die gesteigerte Nachfrage andauert. So wurde der Bau eines neuen Werks in den USA für 400 Millionen Dollar beschlossen - die Pläne wurden vergangene Woche fallengelassen.
McCarthy war Finanzchef der Streamingdienste Netflix und Spotify und ist damit ein Spezialist für digitale Geschäftsmodelle. Er will unter anderem das Angebot an Trainings-Abos bei Peloton ausbauen. Der Mitgründer und langjährige Chef John Foley gab nach Druck einiger Investoren vor wenigen Tagen den Spitzenjob an McCarthy ab. Zugleich behalten Foley und ein Kern von Firmeninsidern dank Aktien mit 20 Mal mehr Stimmrechten die Kontrolle über das Unternehmen und hätten auch das entscheidende Wort bei Kaufangeboten.
Der Kursverlauf bei der Peloton-Aktie spricht Bände. Anleger sollten nicht ins fallende Messer greifen und dem Papier weiterhin fernbleiben. Zumal die Übernahme des Anbieters von Online-Spinning-Kursen und Fitnessgeräten immer unwahrscheinlicher wird.
(Mit Material von dpa-AFX)