Mit einem Minus von über vier Prozent ist die Aktie von Paypal am heutigen Mittwoch der große Verlierer im Nasdaq. Der Grund für die heutige Schwäche wurde jedoch bereits gestern geliefert, indem Finanzchef John Rainey seinen Wechsel zu Walmart öffentlich machte. Schon ab dem 6. Juni wird Rainey den Posten des CFO beim US-Einzelhändler übernehmen.
Der Wechsel des Finanzchefs kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Paypal. Denn aktuell versucht der Zahlungsdienstleister seine Kostenstruktur zu optimieren, indem interne Ausgaben wie beispielsweise für Teams gestrichen werden, die neue Produkte rund um aufstrebende Technologien wie Blockchain entwickeln sollte.
Verwunderlich ist der Rückzug Raineys laut den Analysten von Mizuho jedoch nicht. „Der Abgang des CFO ist nicht überraschend, nachdem Paypal in letzter Zeit oft zu viel versprochen und zu wenig geliefert hat und die Aktie seit ihrem Höchststand um 65 Prozent gefallen ist. Der krasseste Fehler war vielleicht die Ankündigung von 750 Millionen Konten bis 2025, die nur einige Monate später wieder zurückgenommen wurde“, schreiben die Experten in einem Kommentar.
Doch auch wenn die sieben Jahre dauernde Paypal-Karriere von Rainey zuletzt unglücklich verlief, honoriert sein Arbeitgeber in gewohnter Manier seine Dienste. „John hat maßgeblich zum Wachstum von PayPal beigetragen, indem er das solide Fundament für Innovation, globale Präsenz und finanzielle Stärke gelegt hat", so Paypal-CEO Dan Schulman laut Pressemitteilung.
Der Weggang des CEO lässt die alten Wachstumssorgen der Anleger wieder in den Fokus rücken und daran zweifeln, dass Paypal die Erwartungen der Analysten erreichen kann. Eine Prognose für das Gesamtjahr gab der Zahlungsdienstleister zwar nicht aus, für das Q1 erwartet Paypal jedoch eine schwächere Geschäftsentwicklung als die Experten.
Die Sorgen sieht DER AKTIONÄR jedoch mittlerweile hinreichend bei der Paypal-Aktie eingepreist. Der Chart hat sich im Bereich von 94 Dollar stabilisiert und sich nach einer kurzen Erholungsphase wieder über der 100-Euro-Marke festgesetzt. Gelingt es Paypal, die Margen auf Vordermann zu bringen und wieder die Gewinnerwartungen der Analysten zu übertreffen, steht auch einer langfristigen Erholungsphase nichts im Weg. Mutige bleiben dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Paypal.