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19.01.2022 Martin Mrowka

Palantir: Weitere Deals machen Hoffnung, aber...

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Palantir Technologies

Die Papiere des US-Spezialisten für Analytics- und Big-Data-Software haben in den vergangenen Wochen einen regelrechten Absturz hinter sich. Allein seit dem Jahreswechsel hat die Palantir-Aktie etwa 17 Prozent verloren. Doch das Unternehmen ist nicht untätig und hat mit zwei Unternehmen aussichtsreiche Kooperationen geschlossen. Beginnt nun eine Bodenbildung?


Palantir Technologies hat am Dienstagabend bekannt gegeben, dass es sich mit dem kanadischen Technologie-Unternehmen ThinkData Works und dem in Kanada ansässigen Marktführer für Autoteile Martinrea International zusammenschließt, um eine Plattform-Lösung zur Stabilisierung der darbenden Lieferketten zu implementieren.

Diese "Supply Chain Resiliency Platform" solle dazu beitragen, die Lieferkettenkrise zu bewältigen, von der Hersteller und Verbraucher derzeit gleichermaßen betroffen sind. Das Projekt wird von Next Generation Manufacturing Canada (NGen), eine Industrie-Organisation hinter Kanadas Advanced Manufacturing Supercluster, mit einer Gemeinschaftsfinanzierung in Höhe von 8 Millionen Can-Dollar (etwa 5,7 Millionen Euro) unterstützt.

Abgesehen von der aktuellen Krise in der Lieferkette soll die Plattform die Datengrundlage und die Tools von Palantir Foundry nutzen, um schnelle Innovationen zu ermöglichen und der Fertigungsindustrie dabei zu helfen, dringende Herausforderungen zu lösen.

Vor zwei Wochen kündigte Palantir auf der Technik-Messe CES in Las Vegas zudem an, in einem 25-Millionen-Dollar-Deal mit Hyundai Heavy Industries (HHI) eine neue Big-Data-Plattform aufzubauen.

Yahoo
Schiffsschraube vor einem Werk von Hyundai Heavy Industries.

Hyundai Heavy wird die Datenanalyse-Software von Palantir verwenden, um die Arbeitsweise seiner Tochtergesellschaften in Bereichen wie Schiffbau, Offshore-Engineering sowie Energie- und Industriemaschinen-Prozesse zu verbessern, schreibt Yahoo Finance.

Sobald die neue Plattform aufgebaut ist, werden die Unternehmen ein Joint Venture gründen, um die neuen Tools bei global operierenden, privaten Industrie-Unternehmen unterzubringen. Bislang hat das Unternehmen vor allem Regierungsaufträge, zum Beispiel von der CIA. Bis 2030 will HHI dann eine smarte Werft bauen. Palantir könnte dabei helfen. Gleichzeitig würde es weitere Schritte Richtung gewerblicher Kunden ermöglichen.

Seit das Unternehmen im November seine Ergebnisse für das dritte Quartal (inklusive mehr als ein Dutzend neuer gewerblicher Kunden) bekannt gab, ist der Aktienkurs um gut 40 Prozent gefallen. Damals hatte Palantir zwar seinen Ausblick für 2021 angehoben, jedoch gleichzeitig auch etwas niedrigere Gewinnmargen als erwartet bekannt gegeben.

Mit dem jüngsten Kursrutsch im Zuge der allgemeinen Tech-Schwäche – New Yorker Schlusskurs am Dienstag war 14,97 Dollar – ist die Palantir-Aktie auch unter die Stop-Loss-Schwelle des AKTIONÄR bei 13,50 Euro gerutscht. Am Mittwoch notiert die Aktie vorbörslich stabilisiert bei 15,07 Dollar.

Palantir Technologies (WKN: A2QA4J)

Aus operativer Sicht gibt es gute Gründe, die längerfristig für den Software-Titel sprechen. Die beiden Deals sollten das Geschäft stützen. Mit dem Kursrutsch hat Palantir auch seine zuvor sportliche Bewertung abgebaut. Das 22er-KUV liegt aktuell nur noch bei 15,1. Das ist zwar immer noch nicht sehr günstig, jedoch im Peergroup-Vergleich, wo KUVs von über 20 eher die Regel als eine Ausnahme sind, auch nicht mehr sehr teuer.

Der Chart zeigt eine intakte Abwärtsbewegung, auf nennenswerte Unterstützung träfe die Palantir-Aktie erst bei etwa 10 Dollar. Fazit: Anleger warten eine Bodenbildung ab, bevor man sich neu engagiert.

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir

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