TikTok erfreut sich weltweit weiter hoher Beliebtheit: Hatte die Social-Media-App im vergangenen Jahr laut Daten von eMarketer weltweit rund 655 Millionen Nutzer, dürfte diese Zahl im laufenden Jahr auf 755 Millionen steigen. Um das zusätzlichen Datenaufkommen managen zu können, hat die chinesische TikTok-Mutter ByteDance nun einen Deal mit dem SAP-Rivalen Oracle verkündet.
Konkret teilte das chinesische Unternehmen mit, dass es eine Vereinbarung zur Speicherung von Daten von US-Nutzern mit Oracle unterzeichnet hat. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hatten beide Unternehmen bereits seit 2020 an dem Deal gearbeitet.
Damals hatte Oracle versucht, ein Minderheitseigentümer der TikTok-App zu werden, damit wollten beide Unternehmen den Pläne des damaligen US-Präsidenten Donald Trump zuvorkommen. Dieser hatte versucht, die App zu verbieten und ByteDance zu zwingen, das US-Geschäft von TikTok zu verkaufen (DER AKTIONÄR berichtete).
Doch letztlich wendete sich das Blatt: Joe Biden hob die von seinem Amtsvorgänger erlassenen Verbote weitestgehend auf, was die ursprünglichen Plane von Oracle und ByteDance scheitern ließ.
Fortan soll der Datenverkehr von US-Nutzern ausschließlich über die Cloud-Infrastruktur von Oracle laufen. "Heute werden 100 Prozent des US-Nutzerverkehrs über die Oracle Cloud-Infrastruktur geleitet", erklärte TikTok am Freitag.
Gleichzeitig fügten die Betreiber der Social-Media-App hinzu: "Wir nutzen immer noch unsere Rechenzentren in den USA und Singapur für Backup, aber im Laufe unserer Arbeit werden wir die privaten Daten der US-Daten der Nutzer aus unseren eigenen Rechenzentren zu löschen und vollständig auf Oracle-Cloud-Servern in den USA."
An der Börse hält sich die Euphorie der Anleger über den Deal in Grenzen: Die Oracle-Aktie notiert am Freitag im US-Handel rund 0,4 Prozent schwächer bei 68,43 Dollar. Die Oracle-Aktie ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.