Der Softwareriese Oracle hat gestern nach Schließung der US-Börsen seine Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert. Das Unternehmen schlug beim Umsatz und Gewinn die Erwartungen und überzeugte auch bei seiner Prognose. Die Aktie schoss im nachbörslichen Handel um knapp 15 Prozent nach oben.
Oracle steigerte im vierten Qurtal seine Erlöse gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent (währungsbereinigt um zehn Prozent) auf 11,84 Milliarden Dollar und lag damit 140 Millionen Dollar über dem Konsens der Wall-Street-Experten. Auch beim bereinigten Gewinn pro Aktie lag das Unternehmen mit 1,54 Dollar ganze 17 Cent über den Erwartungen.
Besonders gut kam bei den Anlegern die anhaltende starke Wachstumsdynamik in der Cloud an. Die Cloud-Umsätze kletterten um 19 Prozent (währungsbereinigt um 22 Prozent) auf 2,9 Milliarden Dollar. Oracle-CEO Safra Catz führte dies insbesondere auf "einen erheblichen Anstieg der Nachfrage in unserem Infrastruktur-Cloud-Geschäft" zurück, das währungsbereinigt um 39 Prozent wuchs.
"Wir glauben, dass dieser Anstieg des Umsatzwachstums darauf hindeutet, dass unser Infrastrukturgeschäft nun in eine Hyperwachstumsphase eingetreten ist", so Catz.
Dabei konnten auch die andere Cloud-Sparten überzeugen, so wuchs der Umsatz im Bereich Fusion ERP (SaaS) um 20 Prozent (währungsbereinigt um 23 Prozent), während NetSuite ERP (SaaS) um 27 Prozent (währungsbereinigt 30 Prozent) bei den Einnahmen zulegte.
Gründer und CTO Larry Ellison ging auf Oracles jüngste Akquisition Cerner ein. Die 28 Milliarden Dollar schwere Übernahme werde Oracles Wachstum im Gesundheitssektor deutlich steigern. "Cerner und Oracle verfügen gemeinsam über alle erforderlichen Technologien, um medizinisches Fachpersonal mit besseren Informationen zu versorgen – und bessere Informationen werden das Gesundheitswesen grundlegend verändern“, so Ellison.
Starke Prognose
Im Rahmen des Earnings Calls sagte CEO Catz, dass die Cloud-Einnahmen im laufenden Quartal um bis zu 25 Prozent und im Geschäftsjahr um mehr als 30 Prozent währungsbereinigt zulegen werden. "Diese Einnahmen könnten in dem im August endenden Zeitraum um bis zu 47 Prozent steigen, einschließlich der Cloud-Verkäufe von Cerner", fügte sie hinzu.
Hier geht's zu den Q4-Zahlen von Oracle
Oracle hat brillante Zahlen gemeldet. Insbesondere die optimistische Prognose zeigt, dass der Softwareanbieter trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds in der Lage ist, operativ zu performen und weiterhin stark in der Cloud zu wachsen. Zeitgleich ist dies ein gutes Zeichen für die Gesamtbranche - offensichtlich bleibt die Nachfrage nach Produktivitätssoftware ungebrochen hoch. Anleger setzen Oracle auf ihre Watchlist