Dem allgemeinen Druck im Technologiesektor kann sich auch der Datenbank-Gigant Oracle nicht entziehen. Nachdem die Aktie in Folge starker Quartalszahlen zuletzt wieder zulegen konnte, zeigt sich ein Goldman Sachs-Analyst skeptisch was die weitere Entwicklung des Unternehmens angeht. Insbesondere die hohen Ausgaben stoßen auf Kritik.
Am Montag hat Goldman Sachs-Analyst Kash Rangan die Coverage für Oracle wiederaufgenommen, nachdem er diese während des Übernahmeprozesses von Cerner durch den Datenbank-Riesen (DER AKTIONÄR berichtete) ausgesetzt hatte. Hintergrund war, dass die Investmentbanker von Goldman Sachs den Gesundheitssoftware-Spezialisten bei der Transaktion beraten haben. Rangan stuft Oracle mit einem „Sell“-Rating und einem Kursziel von 75 Dollar ein.
Der Analyst führt in seiner Research Note vom Montag an, die aggressiven Investitionen des Unternehmens im Bereich Cloud-Infrastruktur schränkten die Generierung von freiem Cashflow ein. Gleichzeitig könnten sich die anhaltenden Rezessionssorgen auf die IT-Budgets von Unternehmen niederschlagen, was Oracles Wachstum im Anwendungsbereich verlangsamen könnte.
Darüber hinaus blickt Rangan kritisch auf die rund 16 Milliarden Dollar neue Schulden, die Oracle zur Finanzierung des Cerner-Deals aufgenommen hat. Diese hätten das Aktienrückkaufprogramm gebremst, so der Analyst.
Die Aktie von Oracle notiert am Montag mit einem Abschlag von 0,6 Prozent leicht im Minus. Ein weiteres Anlaufen auf die 50-Tage-Linie, die aktuell bei 71,96 Dollar verläuft, ist damit vorerst gestoppt.
DER AKTIONÄR teilt die kritische Sicht auf Oracle nicht. Insbesondere das dynamische Wachstum der Cloud-Sparte überzeugt. Auf dem aktuellen Niveau können auch Neueinsteiger noch zugreifen. Investierte Anleger bleiben an Bord.