Es bleibt weiterhin spannend, ob die Übernahme von Mellanox durch Nvidia für 6,8 Milliarden Dollar von den Kartellbehörden genehmigt wird. Laut einem Bericht von Reuters haben sich die EU-Behörden bereits entschieden. Sie wollen den Deal genehmigen – fehlt nur noch China.
Die offizielle Entscheidung über die Übernahme von Mellanox durch Nvidia will die EU-Kommission zwar erst am 19. Dezember verkünden – doch Insidern zufolge steht das Ergebnis bereits fest. Die EU plant den Deal zu genehmigen.
Nvidias neues Wachstumsfeld neben Gaming-Grafikkarten ist High-Performance-Computing und Künstliche Intelligenz. Mit dem Kauf des Netzwerk-Spezialisten Mellanox erlangt Nvidia künftig mehr Kontrolle über die Hardware und Systemsoftware für das Data-Center.
Mit dem größten Zukauf der Konzerngeschichte will sich Nvidia-CEO Jensen Huang noch mehr auf das Data-Center konzentrieren. „Unsere Vision ist, dass Data-Center bereits heute die wichtigsten Computer der Welt sind (…) und in Zukunft durch Künstliche Intelligenz, Machine Learning und BigData-Analyse noch stärker beansprucht werden. Die Größe der Datensätze und die Anforderungen an die Rechenleistung sind schlichtweg zu hoch, um sie in einem System unterzukriegen. Die Rechenarbeit muss auf mehrere Computer verteilt werden, welche mit Hochleistungs-Verbindungen verbunden werden müssen“, begründete Huang den Milliarden-Deal.
Diese Vision soll durch Nvidias Grafikprozessoren und Mellanox InfiniBand sowie Ethernet Switches ermöglicht werden. Damit könnte es dem US-Konzern langfristig gelingen, gegen Intels Data-Center-Dominanz zu konkurrieren.
Mellanox ist kein Schnäppchen – aber ein wichtiger Baustein für Nvidias langfristige Data-Center-Vision. Das mögliche „Ja“ aus Europa ist daher klar positiv zu werten. Bis zur Zustimmung der chinesischen Behörden bleibt die schwebende Übernahme jedoch ein Risiko für die Nvidia-Aktie. Denn platzt der Deal, dürfte der Kurs leiden.