Die Übernahme von Arm wurde abgeblasen und dennoch versuchte sich die Nvidia-Aktie am Ausbruch über die 100-Tage-Linie. Ein gutes Zeichen, dass der Markt über den gescheiterten Deal gut hinwegkommt. Kein Wunder, denn mit der Zahlenveröffentlichung dürften schon bald wieder neue Schlagzeilen die Kursentwicklung der Nvidia-Aktie beeinflussen.
Bis heute ist die Technologie von Arm in unzähligen Chips zu finden – von Smartphones bis hin zu leistungsstarken Rechenzentren. Jährlich werden rund 25 Milliarden Arm-basierte Chips hergestellt und schätzungsweise 70 Prozent der Weltbevölkerung nutzen täglich Produkte, die mit der Technologie von Arm arbeiten.
Nvidia wollte mit der Arm-Übernahme den Vorstoß im Data-Center sowie im KI-Computing unterstützen und die Entwicklung von Plattformen für das autonome Fahren beschleunigen. Ein derart breit aufgestellter Chip-Player hätte das Wachstum von Nvidia jedoch eher verwässert als beschleunigt. Zum Vergleich: Arms Lizenzumsatz legte im vergangenen Geschäftsjahr nur rund 17 Prozent zu – Nvidia hatte zuletzt für ein volles Geschäftsjahr ein Wachstum von 53 Prozent ausgewiesen.
Zudem hat Nvidia seine Kompetenz im Bereich innovativer Chiptechnologien durch seine Marktführerschaft bereits unter Beweis gestellt und benötigt kein Eigentum an den Arm-Architekturen, um diese Position zu verteidigen. Denn das Management erklärte in der Pressemitteilung, dass man als stolzer Lizenznehmer für die nächsten Jahrzehnte weiterhin von der Arm-Technologie von Arm profitieren werde, was auf lange Sicht wirtschaftlich und betrieblich sinnvoller wäre.
Abschließend spart sich Nvidia Milliarden von Dollar, die nicht nur mit der Übernahme an sich, sondern auch mit den darauffolgenden komplizierten Lizenzverhandlungen verbunden wären. Dieses Cash kann der Grafik-Spezialist nun in laufende Wachstumsinitiativen aus den Bereichen KI, das Omniverse und autonomes Fahren einsetzen.
Für die Kursentwicklung der Aktie von Nvidia ist das Scheitern des Arm-Deals nach Ansicht des AKTIONÄRs daher neutral für zu werten. Der Fokus der Anleger liegt nun einzig auf der firmeneigenen Wachstumsdynamik – und hier könnte es mit den am 16. Februar erscheinenden Quartalszahlen den nächsten großen Impuls geben. Anleger bleiben bei der Nvidia-Aktie dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.