Die US-Regierung hat ihre Einschränkungen beim Export von Halbleitern nach China verschärft. Die neuen Exportkontrollen umfassen nun auch die A800 und H800 Chips von Nvidia. Die Aktie des Chipentwicklers reagierte entsprechend deutlich und verlor im vorbörslichen Handel rund 3,8 Prozent.
Die neuen Exportkontrollen sind eine Verschärfung der Maßnahmen, die bereits vor über einem Jahr in Kraft traten. Zum Ziel der Verschärfung sagte die US-Handelsministerin Gina Raimondo am Dienstag, dass Chinas Zugang zu fortschrittlichen Chips beschränken werden soll, um Durchbrüche bei der Künstlichen Intelligenz zu verhindern, welche auch für das chinesische Militär entscheidend sein könnten.
Hart für Nvidia: Der Verkauf von A800 und H800 Chips an China ist nun von den Beschränkungen erfasst. Der Chip-Konzern hatte durch die abgeschwächten Versionen der KI-Beschleuniger A100 und H100 die bisherigen Exportbeschränkungen umgehen können. Nur dadurch konnten die damals vom Management in Aussicht gestellten Umsatzeinbußen im China-Geschäft von rund 400 Millionen Dollar verhindert werden.
Jetzt steht diese Summe wohl wieder im Raum und kollidiert mit der Aussage von Finanzchefin Colette Kress im Rahmen des jüngsten Earnings-Calls des Unternehmens. „Wir gehen nicht von zusätzlichen Exportbeschränkungen für unsere Datacenter-GPUs aus, sollten sie aber eingeführt werden, drohen keine unmittelbare Auswirkung auf unser Finanzergebnisse“, hieß es damals.
Die Nvidia-Führung wird sich wahrscheinlich bald zu den verschärften Handelsbeschränkungen äußern. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass aufgrund des aktuellen Angebotsengpasses bei den GPU-Beschleunigern die Umsatzentwicklung im vierten Quartal nicht in der Höhe von 400 Millionen Dollar belasten werden dürfte – langfristig sieht das jedoch anders aus.
Anleger warten auf die Einschätzung des Nvidia-Managements und halten sich für Gewinnmitnahmen bereit.
Nvidia ist Mitglied im DER AKTIONÄR künstliche Intelligenz Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.