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09.05.2023 Benedikt Kaufmann

Nintendo: Verhaltene Zahlen, schwacher Ausblick, aber...

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Nintendo

Die Q4-Zahlen, die Nintendo am Dienstagmorgen veröffentlicht hat, konnten die Anleger nicht überzeugen. Doch nicht nur das: Auch der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr blieb hinter den Erwartungen zurück. Im Frankfurter Handel reagierte die Nintendo-Aktie mit einem Minus von rund vier Prozent.

Nintendo musste im vierten Quartal (bis Ende März) um 18 Prozent auf 307 Milliarden Yen schrumpfende Umsätze verkraften – Analysten hatten mit 313 Milliarden Yen etwas mehr erwartet. Überzeugen konnte der Konsolenhersteller dagegen beim operativen Gewinn, der zwar um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 94 Milliarden Yen einbrach, aber rund zehn Milliarden Yen über den Erwartungen lag.

Für Enttäuschung auf ganzer Linie sorgte dagegen der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr 2024, der sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn hinter den Analystenschätzungen zurückblieb. Das Management rechnet nur mit Erlösen von 1,45 Billionen Yen und operativen Gewinnen von 450 Milliarden Yen – die Analysten gingen von 1,48 Billionen Yen beziehungsweise 455 Milliarden Yen aus.

Besonders eine Zahl macht die schwache Lage deutlich, in der sich Nintendo aktuell befindet: Denn das Management traut sich maximal zu, 15 Millionen Switch-Konsolen zu verkaufen – Analysten hatten mit 15,7 Millionen Einheiten gerechnet. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2021 verkauften die Japaner noch 29 Millionen Konsolen. Der Slowdown des Konsolenzyklus findet damit schneller statt als vom Management erwartet – der Markt scheint eindeutig gesättigt.

Die Aussagen des Nintendo-Präsidenten im Earnings-Call wecken zudem nicht das Vertrauen, dass diese Prognose erreicht werden kann. „Es wird schwierig sein, die Verkaufsdynamik der Switch in ihrem siebten Jahr aufrechtzuerhalten“, sagte Shuntaro Furukawa. „Unser Ziel, in diesem Geschäftsjahr 15 Millionen Einheiten zu verkaufen, ist ein wenig hoch gesteckt.“

Gleichzeitig fehlen Impulse durch die Veröffentlichung einer neuen Konsole. Im Jahresausblick ist laut Management auch kein Switch-Nachfolger oder -Update eingerechnet. Zwar gibt es immer wieder Gerüchte, doch offiziell ist nichts bekannt und in den nächsten zwölf Monaten dürfte auch kein Switch-Nachfolger kommen.

Saure-Gurken-Zeit also für Nintendo, denn der Abwärtstrend bei den Switch-Verkäufen wird weitergehen und die wichtigste Erlösquelle des Konzerns nach und nach trockenlegen. Am Markt ist dies jedoch bekannt und dürfte eingepreist sein.

Vielmehr sieht DER AKTIONÄR sogar mittelfristige Upside-Chancen dank stärker als erwarteter Software-Verkäufe durch den Kino-Blockbuster „Der Super Mario Bros. Film“. Am Ende des Konsolenzyklus könnte das der Nintendo-Aktie noch einmal Schwung verleihen. Anleger sollten nach den schwachen Zahlen also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

Nintendo (WKN: 864009)

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