Die New York Times besitzt nicht nur die größte Redaktion der USA und ist mit den meisten (117) Pulitzer-Preisen ausgezeichnet – der Verlag weiß auch, wie man Abonnenten hinzugewinnt. Trotz eines schwächelnden Werbegeschäftes dürfte es für die Aktie der renommierten Tageszeitung daher weiter aufwärtsgehen.
Die New York Times ist unverändert auf Digitalisierungskurs. Mittlerweile ist die Anzahl der E-Paper-Abonnenten auf vier Millionen angestiegen – allein im dritten Quartal kamen 273.000 Digital-Abonnenten dazu. CEO Mark Thompson spricht vom „besten Q3 für Digital-Abonnenten“.
Positiv: Auch international findet die New York Times Anklang. Mittlerweile 500.000 Digital-Abonnenten lesen die New York Times außerhalb der USA.
Dieser starke Trend hilft, die Schwächen im Geschäft mit Print-Anzeigen auszugleichen und sollte dem US-Konzern helfen, das ambitionierte Langfristziel von zehn Millionen Abonnenten bis 2025 zu erreichen. Insgesamt zählt die New York Times aktuell 4,9 Millionen Abonnenten.
Schwächelndes Werbegeschäft
Doch auch das Digitalgeschäft bringt Nachteile mit sich. Der Umsatz mit Digitalwerbung fiel in einem „turbulenten“ Q3 um fünf Prozent und soll im Q4 sogar um 15 Prozent schrumpfen. Die Geschäftsführung begründete dies unter anderem mit einer Werbeoffensive seitens Google, die im vergangenen Jahr verstärkt ihre Cloud-Dienste bewarben.
Eine Verdopplung der Abo-Zahlen scheint ambitioniert, aber erreichbar. Langfristig dürfte der Umsatz mit Digitalwerbung auch weiterwachsen. Weitere Impulse könnte das Q4 durch den Lizenz-Deal mit Facebook News erhalten. Kurzfristig müssen Anleger und Analysten jedoch erst einmal das Werbegeschäft verarbeiten. Dabeibleiben und die Entwicklung im Q4 abwarten.