Beim Application-Performance-Management-Spezialisten New Relic läuft es trotz der Coronavirus-Krise operativ wieder besser. Allerdings konnte sich auch die Aktie dem Börsencrash nicht entziehen und verlor zuletzt deutlich. DER AKTIONÄR zeigt, wie es jetzt weitergeht.
Das auf Application-Performance-Management (APM)-Lösungen spezialisierte Start-up New Relic bietet seinen Kunden umfassende Software zur Kontrolle der Systemstabilität von Cloud-Plattformen an. Aufgrund der gesammelten Daten kann dem Anwender in Echtzeit angezeigt werden, wie der überwachte Prozess abläuft und an welcher Stelle sich Probleme ergeben. Der Nutzer kann auf diese Weise auf Unregelmäßigkeiten reagieren, bevor im Kunden-Support die Telefonleitungen glühen.
Ein derart umfassendes und verständliches Überwachungsprogramm ist für Unternehmen Gold wert. Entsprechend wird investiert – und New Relic profitiert.
Wie das Unternehmen bereits am 4. Februar bekanntgab, stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 23 Prozent auf 153 Millionen Dollar. Außergewöhnliche Ereignisse oder Einmalfaktoren ausgenommen, erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von drei Millionen Dollar (Non-GAAP-Basis).
Personelle Verstärkung
Zudem hat sich das Unternehmen auch personell verstärkt. Mit Bill Staples von Adobe, Dimitri Chen von Dell und dem zuvor bei SITAONAIR tätigem Gregory Ouillon sind im dritten Quartal drei weitere Führungskräfte zu New Relic gewechselt.
Während Bill Staples zukünftig das Produktmanagement übernehmen wird, übernimmt Chen die Leitung in der Asien-Pazifik-Region und Japan. Gegory Ouillon wird unterdessen die Leitung der Technologie-Sparte übernehmen.
Starker Ausblick
Für das Gesamtjahr erwartet New Relic einen Nettogewinn von 19 bis 25 Millionen Dollar, bei einem Umsatzanstieg von 24 Prozent auf 596 Millionen Dollar. Im Vorjahr erwirtschaftete das Unternehmen noch einen Verlust von 40,9 Millionen Dollar.
Technische Analyse
Aus charttechnischer Sicht hat die Gegenbewegung bereits gestartet. Nach den herben Kursverlusten im Zuge des globalen Ausverkaufs peilt die Aktie nun die 50-Dollar-Marke an. Kann diese Hürde genommen werden, befindet sich der nächste Widerstand bei 55 Dollar. Langfristiges Kursziel der Erholungsbewegung ist die 70-Dollar-Marke.
Bei New Relic handelt es sich um einen spannenden Player im APM-Bereich. Die Wachstumsstory ist weiterhin intakt, zudem zeichnen sich angesichts des durch Coronavirus bedingten verstärkten Internetkonsums und des erstarkten operativen Geschäfts goldene Zeiten am Horizont ab. Anleger setzen die Aktie daher auf die Watchlist und beobachten die weitere Entwicklung.