Es ist kein Geheimnis mehr, dass Netflix ein werbeunterstütztes Abonnement plant. Zuletzt kursierten wilde Spekulationen mit wem der Streaming-Dienst hier zusammenarbeiten wird – sogar die Übernahme von Roku schwebte im Raum. Vergangene Woche hat das Netflix-Management jedoch etwas Licht ins Dunkel gebracht.
Ob Netflix in Sachen Werbung mit Google, Magnite oder Comcast zusammenarbeitet, ist noch nicht klar. „Wir sprechen gerade mit allen von ihnen“, sagte der Co-CEO von Netflix, Ted Sarandos, am Donnerstag auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Cannes Lions, dem größten Treffen der Werbebranche. „Alle haben unterschiedliche Lösungen.“
„Wir wollen einen ersten, einfachen Einstieg in den Markt, auf dem wir weiter aufbauen und entwickeln werden“, sagte Sarandos. „Was wir am Anfang machen, ist dabei nicht repräsentativ für das Endprodukt. Ich möchte, dass unser Produkt besser als beim Fernsehen wird.“
Das Management stellt damit klar, dass es nicht überhastet in einem neuen Markt agieren wird. Man will sich Zeit nehmen, den richtigen Weg zu finden. Dass der kleine Streaming-Konkurrent Fox Nation jüngst ein Werbeangebot auf die Beine stellte, lässt Netflix entsprechend kalt. Insbesondere, da es sich hier vorerst nur um Bannerwerbung handelt.
Den Übernahmegerüchten rund um Roku hat der Netflix-CEO dagegen eine klare Absage erteilt. „Ich weiß nicht, wo das herkommt“, sagte Sarandos. „Wir brauchen es nicht.“
Die Aktie von Netflix hat in den vergangenen Tagen etwas zugelegt, die 200-Dollar-Marke bleibt jedoch in gefühlt weiter Ferne. Anleger müssen sich wohl gedulden, bis die Werbe-Strategie erste Formen annimmt und die Netflix-Aktie hierdurch wieder Aufwärtsmomentum erzeugen kann. Kurzfristig gibt es attraktivere Werte, weshalb weiterhin gilt: Abstand halten!
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix.