Netflix hat am Donnerstagabend starke Quartalszahlen vorgelegt. Trotzdem schickten die Anleger die Papiere des US-Streaminganbieters im nachbörslichen Handel auf Talfahrt. Am Freitag dreht die Netflix-Aktie im regulären Wall-Street-Handel jedoch deutlich eindämmen. Dabei profitiert das Papier von diesen Analystenkommentaren.
AKTIONÄR-Leser wissen: Der Gewinn pro Aktie lag im zweiten Quartal bei 4,88 US-Dollar. Die Analystenschätzung hatte zuvor bei nur 4,74 Dollar je Aktie gelegen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17 Prozent auf 9,56 Milliarden Dollar – geringfügig mehr als die erwarteten 9,53 Milliarden Dollar.
Die Gesamtzahl der bezahlten Mitgliedschaften stieg derweilen auf 277,65 Millionen. Auch das war mehr als die 274,4 Millionen, die im Vorfeld erwartet worden waren.
Trotz der starken Zahlen gab die Netflix-Aktie im nachbörslichen US-Handel zunächst um rund sechs Prozent nach. Davon ist am Freitag jedoch nichts mehr zu spüren: Rund eine Stunde nach Handelsbeginn an der Wall Street notiert die Netflix-Aktie leicht im Plus, nachdem sie deutlich stärker in den Handel gestartet, dann zeitweise jedoch ins Minus abgedriftet war.
Frischen Rückenwind liefern dabei zahlreiche Analystenkommentare. Beispielsweise hat BMO Capital das Kursziel für Netflix von 717 auf 770 Dollar erhöht und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Die Q2-Ergebnisse des Unternehmens hätten ein höher als erwartetes Mitgliederwachstum aufgewiesen, während sich die Rendite auf die Werbeausgaben angesichts des großen Engagements der Nutzer als attraktiv erweisen dürfte, schrieb Analyst Brian Pitz.
Morgan-Stanley-Analyst Benjamin Swinburne bestätigte nach den Zahlen indes die Kaufempfehlung („Overweight“) sowie das Kursziel von 780 Dollar. Gemessen am gestrigen Schlusskurs von 643,04 Dollar sehen die beiden Analysten damit ein Aufwärtspotenzial von 19,7 beziehungsweise 21,2 Prozent. Die Netflix-Bullen sind damit optimistischer als die Peergroup: Das Konsenskursziel von 683,69 Dollar impliziert jedoch ebenfalls ein Aufwärtspotenzial von rund sechs Prozent.
Es bleibt dabei: Netflix hat mit seinen Q2-Zahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zudem ist der US-Konzern auf lange Sicht mit der zunehmenden Diversifizierung seines Programms sowie Kostenmaßnahmen stark positioniert. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR in Ausgabe 27/22 steht ein Plus von 253 Prozent zu Buche.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix.