Der Nasdaq 100 hat 2023 nicht nur den Dow Jones outperformt, sondern schnitt auch deutlich besser ab als Euro Stoxx 50, DAX oder TecDAX. Der wichtigste Tech-Index der Welt erklomm mehrfach Rekordhochs und legte seit Jahresbeginn um knapp 55 Prozent zu. Doch nicht alle Index-Mitglieder sind gut gelaufen.
Für Technologie-Anleger geht damit ein herausragendes Jahr zu Ende – einen größeren Zuwachs hatte es zuletzt 1999 mit einem Plus von rund 102 Prozent vor dem Platzen der Technologie-Blase gegeben. Angetrieben wurden die Tech-Aktien insbesondere vom Hype rund um die Künstliche Intelligenz.
Die Nasdaq-Gewinner 2023
Es wundert daher auch nicht, dass mit Nvidia der KI-First-Mover ganz oben auf der Performance-Liste steht. Der Chiphersteller profitierte von der Euphorie rund um KI, da die ursprünglich für das Gaming entwickelten Grafikprozessoren und Technologien sich schon seit langem für das Training der KI-Modelle bewährt haben. Zuletzt räumte Nvidia indes ein, dass das Geschäft in China unter dem Druck ausgeweiteter Lieferbeschränkungen "erheblich" zurückgehen werde.
Auf dem zweiten Platz steht Meta mit einem Plus von 194 Prozent. Im vergangenen Quartal lief das Werbegeschäft des Facebook-Konzerns endlich wieder auf Hochtouren. Das verschafft mehr Freiraum, weiter Milliarden in die Entwicklung virtueller Welten zu stecken, ohne dass Anleger sich aufregen. Priorität bei den Investitionen werde im neuen Jahr aber KI haben, sowohl bei der Software-Entwicklung als auch bei den Computer-Ressourcen, kündigte Mark Zuckerberg an.
Unter den Top Drei findet sich auch die Aktie von Crowdstrike mit einem Plus von 142 Prozent. Der Cybersecurity-Spezialist hatte zuletzt mit unerwartet guten Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen überzeugt. Die Cloud-Plattform "Falcon" von Crowdstrike bietet dabei einen einfachen und vollumfänglichen Sicherheitsschutz ohne hohe Prozessorauslastung. Mithilfe von KI erkennt und stoppe "Falcon" neue und komplexe Bedrohungen in Echtzeit. Das sorgt für Fantasie an der Börse.
Die Nasdaq-Verlierer 2023
Aber nun zu den schlechtesten Performern, angefangen mit der Aktie von Walgreens Boots Alliance, die ein Minus von 30 Prozent einfuhr. Das Management der Drogeriekette greift nach tiefroten Zahlen und dem Abgang der Chefin mit einem weiteren Sparprogramm durch. Dem Unternehmen zufolge soll der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende August 2024) zwar weiter steigen. Allerdings dürften geringere Gewinne aus einem Sale- und Leaseback-Programm, höhere Steuern und ein rückläufiges Geschäft rund um Covid-19-Produkte das Ergebnis belasten.
Ebenfalls eher düstere Aussichten liefert aktuell das Geschäft von Illumina. Laut den Analysten der BofA gibt es bei dem Genspezialisten "keine unmittelbare Lösung" für das fehlende Wachstum. Man stellt sich also das vierte Jahr in Folge auf fehlendes Wachstum ein – und dies trotz der Einführung der neuen NovaSeqX-Plattform. Diese sollte eigentlich den Beginn eines neuen Produktzyklus markieren, von dem man erwartet habe, dass er ein wichtiger Wachstumsmotor sein wird. Die Illumina-Aktie verlor seit Jahresbeginn 31 Prozent.
Auf dem letzten Platz im Nasdaq 100 steht mit einem Minus von 45 Prozent die Aktie von Moderna. Der Covid-Impfstoffhersteller hatte für das dritte Quartal einen Milliardenverlust gemeldet. Wie andere Hersteller auch hat das Unternehmen mit dem schrumpfenden Absatz von Covid-19-Impfstoffen zu kämpfen. Zuletzt jedoch trieben erfreuliche Studiendaten den Aktienkurs an. In Tests hatte sich die Kombination eines mRNA-Wirkstoffes von Moderna mit einem Krebsmittel von Merck & Co gut geschlagen.
Mit Material von dpaAFX.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.