Die Veranstaltung nennt sich „World Internet Conference“, ist aber vor allem eine chinesische Sache. Hochkarätige Gäste aus dem Ausland treten nur auf, um sich lobend über Chinas Entwicklung im Internet-Bereich zu äußern. Spannend aus Anlegersicht sind vor allem die Äußerungen hochrangiger Regierungsmitglieder.
Heute hat der stellvertretende Chef der chinesischen Internet-Aufsichtsbehörde gesprochen. Vizeminister Shen Ronghua sagte laut Bloomberg, China werde weitere Schritte unternehmen, um Internet-Unternehmen zu zügeln.
Konkret ins Auge gefasst habe die Behörde demnach: Shared Economy (also um Beispiel Fahrdienstleister wie Didi), Online-Gesundheitsvorsorge (könnte unter anderem Auswirkungen auf JD Health und Ping An Healthcare haben) und den Bereich der smarten Logistik (betrifft Lieferdienste wie Meituan und entsprechende Töchter und Ableger von Alibaba und Co).
Die Äußerungen machen noch einmal klar: China ist nicht fertig mit dem Aufstellen neuer Regeln. Mit neuen Negativ-Nachrichten ist zu rechnen. Dementsprechend dürfte der Druck auf die Kurse von Aktien wie Alibaba, Tencent, JD.com und Co vorerst kaum nennenswert nachlassen, auch wenn die Regulierungsauswirkungen auf die Unternehmen in einigen Fällen aus fundamentaler Sicht längst über Gebühr eingepreist sein könnten. Von den genannten Werten ist nur JD eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung. Anleger sollten ihr China-Exposure vor allem in der aktuellen Situation überschaubar halten.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.