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MTU Aero Engines: Des einen Leid ist des anderen Freud

MTU Aero Engines: Des einen Leid ist des anderen Freud
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15.01.2020 ‧ Thobias Quaß

Die Aktie des Herstellers und Instandhalters von Triebwerken für die zivile und militärische Luftfahrt ist aktuell an der Spitze des DAX und notiert um die 275,50 Euro. Das anhaltend starke Servicegeschäft und zukunftssichere Partnerschaften für Neuentwicklungen befeuern den Kurs des Dax-Aufsteigers.

Seit dem Listing im DAX im September vergangenen Jahres stieg der Kurs um weitere 16 Prozent. Dass es bei DAX-Aufsteigern auch anders geht, zeigt aktuell Wirecard. Der Münchener Triebwerksbauer profitierte von einem starken Wartungs- und Instandhaltungsgeschäft. Barclays-Analyst Davis Strauss sieht die Aktien von Unternehmen mit diesem Geschäftszweig weiter auf der Überholspur trotz bereits hoher Bewertungen. MTU stuft er ebenso mit "Overweight" ein wie Safran aus Frankreich und TransDigm aus den USA.

MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT)

Vorteilhafte Einigung im Konsortium

Gemeinsam mit den Franzosen von Safran ist MTU für das Triebwerk des neuen deutsch-französischen Rüstungsprojekts „Eurofighter“ zuständig. Jüngst wurde die Aufgabenverteilung festgezurrt: Während Safran zu Projektbeginn die Entwicklung des Triebwerks leiten wird, übernimmt MTU im weiteren Verlauf das Service- und Wartungsgeschäft.

Diese Service-Gewichtung dürfte die MTU-Aktie zukünftig weiter antreiben. Die Münchner sind auf die anspruchsvolle Wartung von Triebwerken diverser ziviler und militärischer Jets spezialisiert. Deshalb sorgt auch der Produktionsstillstand bei Boeings 737-Max nach zwei verhängnisvollen Abstürzen für volle Auftragsbücher. Rund 90 Prozent des auf 4,7 Milliarden Euro geschätzten Gesamtumsatzes in 2019 sollen auf Wartungsdienstleistungen entfallen.

Nach eigenen Angaben beträgt der Auftragsbestand im Gesamtunternehmen 20,8 Milliarden Euro – damit sei das Unternehmen rechnerisch mehr als vier Jahre ausgelastet. Für 2019 wird ein Rekorderlös von 4,7 Milliarden Euro erwartet (4,6 Milliarden Euro Umsatz 2018). Der Gewinn soll plus zwölf Prozent auf 752 Millionen Euro, die Dividende pro Aktie auf 3,40 Euro (plus circa 20 Prozent zu 2018), wachsen.

Die MTU-Aktie hat derzeit einen Lauf: Charttechnisch sieht's wie aus dem Bilderbuch. Momentan geht es der Branche gut: Airbus verzeichnet Rekordauftragseingänge, Boeing-Maschinen werden sicherheitshalber präventiv gewartet und die Reise- und auch Rüstungslust steigt global kontinuierlich. Mit einem 20er KGV von 24 ist die Aktie - mit Stopp-Option - aktuell eher was für mutige Anleger. Bereits Investierte können die Gewinne laufen lassen.

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