Im Kontext der geopolitischen Krise erhält die IT-Sicherheit von Unternehmen und Behörden eine immer höhere Priorität. Daher muss nach Ansicht von Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach mit den 100 Milliarden Euro für die Aufrüstung der Bundeswehr auch die Verteidigung gegen Cyberangriffe verbessert werden.
"Wir sind den Gefahren des Cyberraums durchgehend ausgesetzt, in kriegerischen Auseinandersetzungen umso mehr. Die Cyberabwehr muss deshalb mit höchster Priorität weiter gestärkt werden", sagte die CSU-Politikerin am Dienstag in München. Deutschland müsse auch in der Lage sein, im Falle eines Hackerangriffs auf deutsche Stromnetze oder andere wichtige Infrastrukturen nicht nur passiv, sondern auch aktiv reagieren zu können.
Wie viel Geld in die Ausstattung der Cybertruppe investiert werden müsse, sagte Gerlach nicht. Der Russland-Ukraine-Krieg zeige aber eindrücklich die gestiegene Bedeutung hybrider Kriegsführung. "Wenn die deutsche Sicherheitspolitik neu ausgerichtet werden soll, muss sie auch die Bedrohungen des digitalen Zeitalters in den Blick nehmen", sagte Gerlach.
Mindestens genauso relevant wie neue Kampfflugzeuge und Panzer seien daher die Digitalisierung der Bundeswehr und die Stärkung ihrer materiellen und personellen Ressourcen für Aufgaben der Cyberverteidigung.
Gerlach betonte, dass auch der Einsatz von sogenannten Hackbacks nicht ausgeschlossen werden dürfe. "Wir müssen uns in diesen Zeiten darauf einstellen, dass allein eine passive Cyberabwehr nicht mehr ausreicht und wir zumindest darauf vorbereitet sein müssen, in gewissem Umfang auch aktive Abwehrmaßnahmen ergreifen zu können." Hackbacks sind eine Form staatlicher digitaler Angriffe auf ausländische Server und juristisch umstritten.
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