Der Bitcoinhype um die Aktie von MicroStrategy ist im aktuellen Krypto-Winter vollends verpufft. Das Unternehmen hält aber dennoch an der Strategie fest und baut sie sogar immer weiter aus. Für sehr risikofreudige Anleger bietet die Talfahrt daher auch spannende Chancen.
Der zur Bitcoin-Holding mutierte Softwarekonzern MicroStrategy hat im Dezember erstmals einen kleinen Teil des Bitcoinschatzes verkauft. Das ist eine Zäsur, sollte aber keineswegs als Abkehr von der langfristigen Bitcoinstrategie missinterpretiert werden. Denn zum einen wurden die 704 Coins nach Unternehmensangaben nur verkauft, um Steuervorteile geltend machen zu können.
Und zum anderen ist die Bitcoinposition seit Ende Oktober unter dem Strich sogar um 2.500 Einheiten gewachsen. Insgesamt besitzt MicroStrategy damit nun 132.500 Bitcoin. Dass er damit im aktuellen Krypto-Winter bereits Buchverluste von fast zwei Milliarden Dollar angehäuft hat, lässt Mitgründer und Bitcoin-Maximalist Michael Saylor völlig kalt. Im August hatte er sogar seinen CEO-Posten aufgegeben, um sich als Executive Chairman nur noch um die Bitcoinstrategie kümmern zu können – und arbeitet nun an deren Verknüpfung mit dem operativen Geschäft.
Der Business-Software-Konzern entwickle Lösungen, mit denen Firmenkunden das Bitcoin-basierte Lightning-Network nutzen können, verriet Saylor via Twitter. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die Bitcoin-Transaktionen schneller, günstiger und benutzerfreundlicher machen soll. Er sprach dabei von drei konkreten Anwendungsbereichen: Marketingmaßnahmen wie Bonusprogramme, Echtzeitzahlungen von beliebig großen (oder kleinen) Beträgen sowie Cybersicherheitsprogramme, die mittels „Lightning-Wall“ Bot-Angriffe abwehren sollen.
Damit ist MicroStrategy drauf und dran, einen potenziellen Mega-Markt zu erschließen. An der Börse wurde das zuletzt allerdings (noch) nicht honoriert: Die Aktie ist vor dem Jahreswechsel auf den tiefsten Stand seit August 2020 gefallen. Damals hatte das Unternehmen gerade die ersten Bitcoin gekauft – und die Aktie anschließend zeitweise fast 1.000 Prozent zugelegt.
Hochspekulativ!
MicroStrategy geht mit der Bitcoinstrategie volles Risiko, dürfte bei einem Comeback der Digitalwährung aber auch überdurchschnittlich stark profitieren. Sehr risikofreudige Anleger stellen schon jetzt einen ersten Fuß in die Tür, alle anderen setzen die Aktie auf die Watchlist.
Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 02/2023 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.