Microsoft hat am Montag angekündigt, dass in der Azure-Cloud erstmals auf Prozessoren mit Arm-Architektur gesetzt wird. Rüstet der Cloud-Gigant hier weiter auf, könnte dies zum Problem für das Geschäft von Server-Prozessoren mit X86-Architektur von AMD und Intel werden. Denn die Prozessoren stammen nicht etwa von den beiden Marktführern, sondern werden vom US-Konzern Ampere Computing entwickelt.
Schon ab dem 1. September können die Azure-Kunden auf die von AmpereAltra-Prozessoren angetriebenen Virtuellen Maschinen (VM) in der Cloud zugreifen. Laut Microsoft sollen die Azure-VMs mit 64 virtuellen CPUs und bis zu acht GB Arbeitsspeicher satte 40 Gbps an Netzwerkbandbreite aufweisen und sowohl SSD- als auch HDD-Laufwerke unterstützen.
Seitens dem britischen Konzern Arm, das Ampere Computing die notwendigen Lizenzen zur Entwicklung der Prozessoren bereitstellt, spricht man von einem „wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Cloud-Computing“. Schlechte Nachrichten also für die Konkurrenz, die aus AMD und Intel besteht und in den vergangenen Quartalen lukrative Geschäfte mit den Hyperscalern in der Cloud gemacht hat.
Problematisch wird es insbesondere für Intel, deren Xeon-Chips gegenüber den Epyc-Prozessoren von AMD bereits jetzt das Nachsehen haben und nun weiter in die Ecke gedrängt werden. Im Q2 hatte Intel im Segment „Datacenter and AI“ Umsatzeinbußen von 16 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar verkraften müssen.
Microsoft macht sich in der Cloud unabhängiger von den großen Marktführern, erweitert damit das Angebot für seine Azure-Kunden und sorgt für höheren Wettbewerb. Für die Aktionäre von AMD und Intel sind dies jedoch schlechte Nachrichten. DER AKTIONÄR rät weiterhin von den Aktien von Intel Abstand zu halten. Die Microsoft-Papiere bleiben ein Basis-Invest.