Der Höhenflug der Microsoft-Aktie ist nach der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen erst einmal vorbei. Anleger hatten sich vom KI-Hype schlichtweg mehr erhofft. Was Microsoft im Cloud-Segment ablieferte, kann sich nach Ansicht des AKTIONÄR aber sehen lassen – insbesondere wenn man den KI-Trend längerfristig betrachtet.
Im abgelaufenen vierten Quartal haben die KI-Services für die Cloud-Computing-Plattform Azure nur einen Prozentpunkt zum Wachstum von 27 Prozent beigetragen. Doch das Management hat bereits angekündigt, dass es im laufenden Q1/24 schon zwei Prozentpunkte sein dürften und dieser Trend auch im kompletten neuen Geschäftsjahr anhalten soll.
Manch ein Investor mag sich mehr vom KI-Hype erhofft haben. Doch die Wachstumsprognose von Azure, welche für das Q1/24 bei stabilen 25 bis 26 Prozent liegt, kann sich sehen lassen. Immerhin dürfte damit so viel Umsatz hinzukommen, wie nie zuvor. Anleger sollten sich auch daran erinnern, dass Microsoft noch im Januar für das Q2/23 eine deutliche Verlangsamung des Azure-Wachstums von bis zu fünf Prozentpunkten prognostizierte.
Die KI stabilisiert dabei nicht nur das Cloud-Wachstum. So werden KI-Tools wie Copilot 365 auch bei anderen Microsoft-Produkten einen kleinen Umsatzschub bewirken. Rasante Umsatzsprünge wie bei Nvidia sollten Anleger aber nicht erwarten, da die Software-Integration der KI-Modelle gerade erst anläuft. Der Trend dürfte allerdings auch einige Jahre anhalten – und nicht nur über das laufende Geschäftsjahr 2024 hinweg, wie vom Microsoft-Management (vorerst) prognostiziert.
Microsoft ist und bleibt KI-Profiteur. Die breite Integration in das Produktportfolio dürfte insbesondere das Wachstum bei Azure stabilisieren, aber auch anderen Segmenten zugutekommen. Langfristig macht dies die Microsoft-Aktie nur noch attraktiver.