Während im vergangenen Quartal eine starke PC-Nachfrage im Segment „More Personal Computing“ zu besser als erwarteten Ergebnissen führte, waren es insbesondere die Aussichten in der Cloud, die Microsoft-Anleger zuversichtlich stimmten. Gut für die Microsoft-Aktie, denn eine gute Cloud-Prognose ist der beste Kurstreiber.
Leichte Schwächen im Q2
Zu den besser als erwarteten Q2-Zahlen hat das Cloud-Geschäft von Microsoft nicht wirklich viel beigetragen. Im Segment „Intelligent Cloud" wurde ein Umsatzwachstum von 26 Prozent auf 18,33 Milliarden Dollar erzielt, das nur leicht über den Schätzungen der Analysten von 18,31 Milliarden Dollar lag.
Zudem wuchs der Cloud-Infrastruktur-Dienst Azure nur 46 Prozent, was eine Verlangsamung gegenüber den vorangegangenen Quartalen darstellt. Gleichzeitig sank die Cloud-Bruttomarge aufgrund einer Umstellung bei der Rechnungslegung im Cloud-Geschäft rund zwei Prozentpunkte – ohne die Änderung hätte sie sich minimal verbessert.
Hervorragende Aussichten für das Q3
Auf ganzer Linie überzeugend war hingegen der Ausblick in der Cloud. Das Microsoft-Management erwartet aufgrund des unverändert starken Digitalisierungstrends ein anhaltendes Wachstum über eine Vielzahl an Branchen hinweg. Im dritten Geschäftsquartal sollen die „Intelligent Cloud“-Umsätze zwischen 18,75 und 19,00 Milliarden Dollar liegen – deutlich über den Analystenerwartungen.
Bei Azure rechnet das Management sogar mit einer Beschleunigung der Wachstumsraten im Vergleich zum Q2. Allerdings wurde gewarnt, dass die Umsätze künftig stärkeren Schwankungen unterliegen könnten. Der Grund: Die höhere Zahl der großen Azure-Aufträge, deren Abschluss nicht immer quartalsgenau vorhergesagt werden kann.
Größere Aufträge bedeuten jedoch auch attraktivere Margen: Über das gesamte Cloud-Geschäft hinweg sollen sich daher im Q3 die Bruttoargen wieder stabilisieren beziehungsweise auf Grundlage der neuen Rechnungslegung sogar um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zulegen.
Die Cloud-Prognose für das Q3 lässt für Anleger und Analysten nichts zu wünschen übrig. Insbesondere das sich wieder beschleunigende Azure-Wachstum ist beeindruckend und wird dafür sorgen, dass Microsoft den Abstand zu AWS weiter verkleinern kann. Kommen hier noch die guten Aussichten bei den Software-Subscriptions sowie im Gaming-Bereich hinzu, fällt es Anlegern leicht, auch in Zukunft weiter auf die Microsoft-Aktie zu setzen.