Die Aktie von Microsoft hat ordentlich KI-Potenzial und viele Analysten haben dies bereits in ihren Modellen berücksichtigt. Auch die Experten von Guggenheim sehen in der generativen KI mehr als nur eine gute Story – und haben daher am Montag ihr Sell-Rating für die Microsoft-Aktie aufgegeben.
John DiFucci von Guggenheim war der letzte Analyst, der bei der Aktie von Microsoft zum Verkauf geraten hatte – sein früheres Kursziel: 232 Dollar. Doch der Rückenwind durch die generative KI bläst anscheinend zu stark. Am Montag stufte der Guggenheim-Experte die Papiere des Software-Giganten auf „Neutral“ hoch. Ein neues Kursziel legte er allerdings nicht fest.
„Wie jeder andere Mensch auf der Welt erwarten wir, dass die GenAI mehr als nur eine gute Story sein wird, obwohl wir uns immer noch fragen, wie hoch und in welchem Zeitrahmen monetarisiert werden kann“, schrieb DiFucci. „Das Narrativ der generativen KI ist eine zu positive Kraft, als dass man sich dagegen wehren könnte.“
Zuletzt hat Microsoft seine Software-Angebote und Windows mit neuen KI-Funktionen ausgestattet. Auch der KI-Begleiter namens Copilot soll verbessert werden und beispielsweise kontextbezogene Daten von den Geräten der Verbraucher und aus ihrem früheren Bing-Chat-Verlauf einbeziehen.
"Besorgniserregende Dynamik"
Allerdings sieht der Guggenheim-Experte unverändert auch Gegenwind für die Microsoft-Aktien. Er weist hier beispielsweise die Wachstumsprobleme bei Windows oder die zunehmenden Schwierigkeiten auf dem Cloud-Markt hin.
Im vergangenen Quartal verzeichnete das „Windows OEM“-Geschäft einen Umsatzrückgang von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Bei Azure ging die Wachstumsrate trotz des KI-Rückenwinds auf 26 Prozent zurück.
Der Analystenkonsens ist für Microsoft deutlich bullisher, wie die 54 Kauf-Empfehlungen sowie das Konsensziel von 396,17 Dollar zeigen. Immerhin entspricht dieser 12-Monats-Zielkurs ausgehend vom Montagsschlusskurs einem Ertragspotenzial von knapp 25 Prozent.
DER AKTIONÄR schließt sich dem Gros der Analysten an. Die Microsoft-Aktie bleibt ein Basisinvestment im Software-Sektor und weist dank unterschiedlichen KI-Implementierungen noch ordentlich Wachstumspotenzial auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Microsoft befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.