Das Social-Media-Unternehmen Snap schockte mit seinen gestrigen Q2-Zahlen die Anleger. Obwohl Microsoft auch im Online-Werbegeschäft aktiv ist, reagierte die Aktie kaum auf die schwachen Snap-Zahlen. Tatsächlich ist der Anteil von Microsofts Werbeeinnahmen am Gesamtumsatz des Unternehmens relativ gering.
So setzte der Software-Gigant im vergangenen Geschäftsjahr rund neun Milliarden Dollar mit Werbung um. Das entspricht lediglich einem Anteil von fünf Prozent der erzielten Gesamtumsätze von 168 Milliarden Dollar.
Entscheidender bei den anstehenden Quartalszahlen am 26. Juli wird das Abschneiden der Hardwaresparte sein. Alleine mit Windows OEM und Xbox erzielte Microsoft im letzten Fiskaljahr knapp 30 Milliarden Dollar Umsatz, was einem Anteil von rund 18 Prozent am Gesamterlös entspricht.
Laut dem renommierten Marktforschungsunternehmen Gartner schrumpfte der globale PC-Markt im zweiten Quartal um satte zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht dem größten Rückgang seit neun Jahren. Zu den Gründen für diese Entwicklung zählen die Marktforscher von Gartner die andauernden Lieferengpässe, den Inflationsdruck sowie die geopolitische Krise.
Bei Microsofts Quartalszahlen nächste Woche werden die Anleger somit besonders darauf blicken, wie robust Microsofts Hardware-Sparte sich in diesem schwierigen makroökonomischen Umfeld präsentiert.
Es ist davon auszugehen, dass Microsoft im vergangenen Geschäftsquartal Einbußen bei den Werbe- und Hardwareumsätzen hinnehmen musste. DER AKTIONÄR erwartet jedoch, dass Microsofts Hardwaresparte dennoch besser als die Wettbewerber abgeschnitten hat. Dafür spricht unter anderem, dass der US-Konzern seine Lieferkettenprobleme zuletzt relativ gut in den Griff bekam. Anleger bleiben investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Microsoft.