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Microsoft: "Bizarrer Kampf" der FTC gegen Activision-Übernahme

Microsoft:
Foto: FellowNeko/Shutterstock
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Benedikt Kaufmann 28.09.2023 Benedikt Kaufmann

Die US-Handelsbehörde FTC gibt ihren Kampf gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft nicht auf. Denn am Mittwoch haben die Kartellwächter das Datum für eine neue interne Anhörung zur Beilegung der Streitpunkte festgelegt.

Die FTC hat in ihrem Kampf gegen die größte Übernahme der Gaming-Geschichte bereits zwei Niederlagen vor Gericht eingefahren. Zuletzt hat im Juli ein US-Berufungsgericht den Antrag auf eine einstweilige Verfügung zurückgewiesen, die den Deal stoppen sollte. Das Urteil erging nur einen Tag, nachdem die Vorinstanz eine entsprechende Klage der FTC abwies, da sie nicht beweisen konnte, dass der Deal Kartellrecht verletze.

Dennoch geben die Kartellwächter rund um die FTC-Chefin Lina Khan nicht auf. „Die Kommission hat festgestellt, dass es im öffentlichen Interesse liegt, diese Angelegenheit vollständig und zügig zu klären“, schrieb die FTC am Mittwoch in einem neuen Antrag. „Daher verweist die Kommission diese Angelegenheit zurück in das Streitbeilegungsverfahren“. Damit dürfte es etwa 20 Tage nach dem endgültigen Urteil der Berufungsinstanz, erneut eine Anhörung geben.

Microsoft veröffentlichte daraufhin folgendes Statement: „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass wir die Transaktion bis zum 18. Oktober abschließen werden, und wir haben volles Vertrauen in unsere Argumentationsführung und in die Vorteile, welche der Deal für Gamer und den Wettbewerb mit sich bringt.“

„Der Kampf von Lina Khan gegen die Übernahme von Activision durch Microsoft ist fanatisch und völlig bizarr“, kommentierte Chris DeMuth, Partner von Rangeley Capital, auf Seeking Alpha. „Sie wird diesen Kampf noch lange nach Abschluss des Deals führen, ähnlich wie dieser Soldaten der Achsenmächte, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg auf einer abgelegenen Insel noch weiterkämpfte.“

Abseits der FTC-Verfahren steht die Zustimmung der Activision-Übernahme auch in Großbritannien noch aus. Hier hatte die Wettbewerbsbehörde CMA zwar signalisiert, dass Microsoft im Falle eines Verkaufes der Game-Streaming-Rechte an Ubisoft, die Zustimmung erhalten könnte. Aber die britische Behörde will noch das gesamte Prüfverfahren durchlaufen. Eine Entscheidung wird hier am 18. Oktober erwartet.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Deal abgeschlossen werden kann, ist mit der erstinstanzlichen Entscheidung des US-Gerichts und der in Aussicht gestellten Zustimmung der CMA deutlich gestiegen. Entsprechend hat sich der aktuelle Kurs der Activision-Blizzard-Aktie von aktuell 93,92 Dollar dem Angebotspreis von 95 Dollar angepasst. Anleger lassen die Gewinne bei Activision Blizzard laufen, das Restpotenzial bleibt aber begrenzt. Wenn neue Investmentideen auf der Watchlist liegen, umschichten.

Activision Blizzard (WKN: A0Q4K4)

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Microsoft befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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