Micron: Schwerer Schlag aus China – Aktie im Nasdaq 100 ganz hinten

Das wird eine charttechnische Bewährungsprobe für Micron! Gerade sah es so aus, als hätte die Aktie des Chipherstellers die 65 Dollar nachhaltig hinter sich gelassen und damit die Bodenbildung erfolgreich abgeschlossen. Heute gibt es zum US-Handelsstart aber erst einmal einen sehr deutlichen Rücksetzer.

Rund fünf Prozent liegt die Micron-Aktie zunächst hinten – und findet sich damit am Ende des Nasdaq 100 wieder. Zwischen drei und sechs Prozent war der Kurs bereits vor dem regulären Handelsbeginn abgesackt. Auslöser für diese Entwicklung ist die Nachricht, dass Chinas Behörde für Internetsicherheit vor dem Einsatz von Micron-Bauteilen gewarnt hat. Es gehe um erhebliche Risiken für die Lieferkette der kritischen IT-Infrastruktur in China und damit um eine Frage der nationalen Sicherheit, hieß es in einer Mitteilung am Sonntag.

Ganz überraschend kommt diese Entscheidung nicht. Sie darf als Vergeltungsmaßnahme im immer noch schwelenden Handelskonflikt zwischen China und den USA gewertet werden. Die USA hatten zuletzt die Einfuhr bestimmter High-End-Hardware nach China untersagt und einige chinesische Unternehmen aus der Halbleiterindustrie auf die schwarze Liste gesetzt. China hatte daraufhin bereits vor einigen Wochen angekündigt, Micron unter die Lupe zu nehmen. Ganz überrascht dürften Anleger also von der Entscheidung Chinas nicht sein. Zumal auch Micron selbst vor möglichen Schwierigkeiten in China gewarnt hatte.

Letztendlich geht es darum, dass sich beide Nationen in einem technologischen Wettstreit befinden und einander nur sehr bedingt vertrauen. Das hat in den vergangenen Jahren unter anderem die Diskussion um den Einsatz von Huawei-Hardware beim Aufbau von 5G-Netzen im Westen deutlich gezeigt.

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