Die Aktie des Social-Media-Giganten Meta ist schon längst im Bärenmarkt angekommen. Mittlerweile hat sich das Papier seit seinem 52-Wochen-Hoch halbiert. Grund für diesen Abverkauf dürfte neben den operativen Problemen auch die verbesserungswürdige Außenkommunikation sein.
Seit dem Datenskandal rund um Cambridge Analytica wurde der Meta-Konzern zunehmend in die Defensive gedrängt. Es kam immer wieder zu Datenpannen und Vorwürfe wurden laut, dass Meta zu wenig gegen Gewalt und Fake-News unternehme und sogar den Wahlkampf in den USA beeinflusse. Die Negativpresse hört bis heute nicht auf.
Im vergangenen Jahr warf eine Whistleblowerin Meta vor, dass es zu wenig gegen negative Einflüsse von Instagram auf die Psyche von Kindern und Teenagern unternehme. Letzte Woche hieß es von Seiten des Unternehmens, dass es Gewaltaufrufe gegen russische Soldaten und die Regierung der Russischen Föderation in bestimmten Ländern erlaube. Diese Aktion darf zumindest als unglücklich bezeichnet werden, da der Konzern bereits öffentlich bekundete, künftig jegliche Form von Hass und Gewalt auf seiner Plattform zu unterbinden.
Die logische Folge wäre, dass der Konzern sich künftig nach eigenem Ermessen immer wieder Ausnahmen dieser Art gestattet, was fatale Folgen für das bereits beschädigte Image von Meta hätte.
Aus Sicht des AKTIONÄR sollte Meta ernsthaft an seiner Außenkommunikation arbeiten, um nicht schon bald in das nächste Fettnäpfchen zu treten. An dieser Stelle wäre aus Investorensicht durchaus zu begrüßen, dass der Internet-Gigant sein Top-Management erneuert und sich frische Kräfte von außen holt, die solche Dinge mehr im Fokus haben dürften.
Zuckerberg selbst könnte beispielsweise ähnlich wie Salesforce-CEO Benioff einen neuen Co-CEO einstellen, der ihn im operativen Betrieb unterstützt. Denkbar ist auch, dass Zuckerberg sich komplett aus dem operativen Betrieb zurückzieht und mehr als Visionär und Verwaltungsratschef in Erscheinung tritt.
Zu überlegen ist auch, ob die Position des Chief Operation Officer nicht durch eine andere Person ausgebübt werden sollte. COO Sheryl Sandberg wird seit Jahren von den Investoren kritisiert und gilt als eine der Hauptverantwortlichen für Metas Image-Probleme.
Aus operativer Sicht bleibt Meta weiterhin ein sehr aussichtsreiches Unternehmen. Auch die Bewertung ist historisch günstig. Allerdings ist die Außendarstellung und -kommunikation des US-Konzerns deutlich verbesserungswürdig. In diesem Kontext macht das bisherige Management seit Jahren keine glückliche Figur.
Daher könnte aus Sicht des AKTIONÄR die Erneuerung des Führungsteams für positive Impulse sorgen und den Aktienkurs beflügeln. Zuckerberg sollte dem Unternehmen als Visionär in jedem Fall erhalten bleiben, könnte sich jedoch aus dem operativen Betrieb stärker zurückziehen. Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Meta Platforms.