Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte musste Meta sinkende Umsätze vermelden – und dann wurden auch noch die Erwartungen der Analysten nicht erreicht. In einer ersten nachbörslichen Reaktion auf die Q2-Zahlen fielen die Meta-Aktien daher rund fünf Prozent. Zuletzt notierten die Papiere der Facebook-Mutter etwas erholt rund 3,6 Prozent tiefer bei 163,29 Dollar.
Die Umsätze von Meta schrumpften im zweiten Quartal um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 28,82 Milliarden Dollar. Damit fiel der Umsatz geringer aus als das Unternehmen selbst prognostiziert hatte und blieb auch hinter den Analystenschätzungen von 28,93 Milliarden Dollar zurück.
Ebenfalls verpasst wurden die Erwartungen beim Gewinn je Aktie. Meta meldete hier einen Rückgang um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 2,46 Dollar. An der Wall Street hatte man mit 2,52 Dollar je Aktie etwas mehr auf dem Zettel stehen.
Beim Nutzerwachstum konnte die Facebook-Mutter hingegen teils überzeugen. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer lag im Q2 bei 1,97 Milliarden, während die Zahl der monatlich aktiven Nutzer 2,93 Milliarden betrug. Analysten hatten mit 1,95 beziehungsweise 2,95 Milliarden Nutzern gerechnet.
Bei der Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal von 26 bis 28,5 Milliarden Dollar blieb Meta zudem klar hinter den Erwartungen von 30,3 Milliarden Dollar zurück. Die breite Spanne verwundert angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die dem Werbemarkt zusetzen und laut Geschäftsführung anhalten dürften, nicht.
Um die Unsicherheit zu bekämpfen, setzt Meta stark auf die Diversifizierung der Geschäfte. So wurde zuletzt die Entwicklung von Kurzvideoformaten vorangetrieben oder langfristige Investitionen in das Metaverse getätigt. Doch auch die kurzfristige Kostenkontrolle steht angesichts der sinkenden Gewinne auf der Agenda. Einige Projekte wurden daher gestrichen und die Zahl der Neuanstellungen zurückgefahren.
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Die sinkenden Ausgaben am Werbemarkt aufgrund der unsicheren Konjunkturaussichten setzen Meta ordentlich zu. Dass dies auch anders geht, hat am Vorabend Alphabet bewiesen, dessen Geschäft rund um Suchmaschinenwerbung um 14 Prozent zulegte. Kein gutes Signal für die Qualität der Facebook-Geschäfte, die stärker unter neuen Konkurrenten wie TikTok sowie Apples iOS-Updates leiden als Google.
Aufgrund der historisch günstigen Bewertung und dem Potenzial, in der Zukunft wieder von wachsenden Marketing-Budgets profitieren zu können, sollten Langfrist-Anleger bei der Meta-Aktie jedoch aktuell dabeibleiben.