Zu 90 Prozent Fake? Der chinesische Betreiber von Social-Video-Plattformen wird von einem Leerverkäufer unter Beschuss genommen. Doch die Verteidigungslinie steht.
So viel wie am 18. November wurde die Aktie von Joyy (ehemals: YY) nie zuvor gehandelt. Die Umstände waren allerdings unerfreulich: Von 100,68 Dollar schmierte der Kurs bis auf 70,30 Dollar ab – bei einem Unternehmen, das immerhin auf eine Marktkapitalisierung von mehr als sieben Milliarden Dollar kommt. Anlass für den Kursrutsch und das hohe Volumen: eine Attacke von Muddy Waters. „Wir schätzen, dass rund 90 Prozent des Umsatzes bei YY Live gefälscht sind und rund 80 Prozent bei Bigo“, twitterte der umstrittene US-Leerverkäufer.
Joyy selbst hatte wenige Tage zuvor allein für das abgelaufene Quartal einen Umsatz von umgerechnet 926 Millionen Dollar gemeldet. Und der chinesische Internet-Riese Baidu hatte angekündigt, Joyys China-Geschäft, YY, für 3,6 Milliarden Dollar zu kaufen.