An den japanischen Börsen jagt ein Mehrjahreshoch das nächste. Der Leitindex Nikkei 225 schoss zuletzt auf den höchsten Stand seit 33 Jahren. Trotz der Rally sind die Bewertungen weiter günstig. DER AKTIONÄR gibt einen Überblick.
Am 23. Mai schloss der japanische Leitindex an der Börse in Tokio bei 31.086 Punkten. Als der Nikkei erstmals über 30.000 Zählern endete, feierte Deutschland die Wiedervereinigung, der Bundeskanzler hieß Helmut Kohl und es spielte keine Rolle, ob man dem „Team Left“ oder „Team Right“ angehörte, weil Twix 1990 noch Raider war (die Umbenennung fand erst 1991 statt).
Dem damaligen Anstieg am Kabuto-Cho, wie der Tokioter Aktienmarkt auch genannt wird, war eine fulminante Rally vorangegangen, die den Nikkei bis an die 40.000-Punkte geführt hatte, nur um anschließend in eine jahrzehntelange Seitwärtsphase zu münden. Eine hartnäckige, über Jahre andauernde Rezession, deflationäre Tendenzen, ein maroder Bankenapparat und schließlich eine überalterte Bevölkerung machten Japans Aktien auf Jahre hinaus zum „No-Go“. Doch das hat sich geändert.