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Intel: Verheerendes Analysten-Fazit nach Q4-Zahlen

Intel: Verheerendes Analysten-Fazit nach Q4-Zahlen
Foto: Intel
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30.01.2023 ‧ Benedikt Kaufmann

Enttäuschende Ergebnisse im vierten Quartal und eine schwache Prognose für das laufende Quartal haben der Intel-Aktie ordentlich zugesetzt – über zehn Prozent gaben die Chip-Papiere am Donnerstag ab. Auch die verhaltene Reaktion der Analysten auf das Zahlenwerk drückte auf den Kurs der Intel-Aktie.

Nach der Zahlenveröffentlichung am Mittwochabend hat sich nur ein Analystenhaus wirklich positiv zur Intel-Aktie geäußert – und zwar Needham, das seine Kaufempfehlung bestätigt hat. Ansonsten hagelte es für den Chip-Konzern nur Analysten-Updates mit dem Votum „Hold“ oder „Sell“ und die Kursziele wurden tendenziell nach unten korrigiert. Das Konsensziel liegt nun bei 29,55 Dollar, was ausgehend vom Freitagsschlusskurs nur einem Ertragspotenzial von mageren fünf Prozent entspricht.

Die Credit Suisse sprach beispielsweise von einem außerordentlich düsteren Ausblick und senkte das  Kursziel. Große US-Investmenthäuser wie JPMorgan und Bank of America, die beide der Aktie gegenüber negativ gestimmt sind, strichen ihre Kursziele ebenfalls zusammen. JPMorgan sieht Intel im aktuell schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld angesichts des steigenden Wettbewerbsdrucks und „einer nicht gerade glänzenden Erfolgsbilanz“ in einigen Geschäftsbereichen auf einem steinigen Weg, „um die Leistungslücke zum Wettbewerber AMD zu schließen“.

„Intel hat eine bemerkenswert schlechte Prognose für das erste Quartal abgegeben“, konstatierte auch Analyst Ross Seymore von der Deutschen Bank und zielt damit auf den vom Unternehmen erwarteten Umsatzrückgang von 22 Prozent ab. „Es wäre der schlimmste Rückgang im Quartalsvergleich seit der Finanzkrise“, schrieb er und hob zudem hervor, dass Intel auch von seiner üblichen Praxis abgewichen sei, eine Prognose für das gesamte Kalenderjahr abzugeben.

Intel geht es schlecht, denn dem Urgestein im Halbleiterbereich macht das Schrumpfen des PC-Marktes schwer zu schaffen. Darüber hinaus schwächelt das lukrative Geschäft mit Rechenzentren gewaltig. Eine Trendwende ist nicht in Sicht – vielmehr verwies Intel-Chef Pat Gelsinger auf die schwache Konjunktur und stellte für das laufende Vierteljahr keine Besserung in Aussicht.

Dass Intel, nachdem sich der Kurs in den vergangenen zwölf Monaten halbiert hat, die Talsohle bald erreicht haben dürfte, bleibt charttechnisch wahrscheinlich. Langfristig orientierte Anleger, die den aktuellen Zyklus aussitzen wollen, können daher investiert bleiben und weiterhin auf den künftigen Erfolg der „IDM 2.0“-Strategie setzen. Für Neueinsteiger, die kurzfristiges Potenzial suchen, gibt es im Chip-Sektor allerdings attraktivere Papiere wie Nvidia, STMicroelectronics, ASML, Infineon oder Qualcomm.

Intel (WKN: 855681)

Mit Material von dpaAFX.

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