Für sein geplantes Mega-Chipwerk in Sachsen-Anhalt erhält Intel kräftige Unterstützung aus Bundesmitteln. Wie das Handelsblatt berichtet, konnte sich der US-Halbleiterkonzern nun mit höheren Subventionsforderungen durchsetzen - eine Niederlage für Finanzminister Christian Lindner und eine gute Nachricht für die Kasse von Intel.
6,8 Mrd. Euro hatte der Bund Intel für eine Ansiedlung in Magdeburg in Aussicht gestellt. Nicht genug befand der US-Halbleiterkonzern vor einigen Wochen und verwies auf die gestiegenen Kosten für Energie und Baumaterial: Die neue Forderung belief sich auf einen zweistelligen Milliardenbetrag.
Dem hatte Finanzminister Christian Linder zunächst eine Absage erteilt: Die knappen Haushaltsmittel würden höhere Subventionen nicht erlauben. In der Diskussion sollen sich andere Maßnahmen wie ein niedrigerer Industriestrompreis befunden haben.
Wie das Handelsblatt gestern berichtet hat, konnte sich Christian Lindner nicht durchsetzen. Vor allem auf Betreiben von Wirtschaftsminister Robert Habeck soll Intel nun doch 9,9 Mrd. Euro an Subventionen erhalten. Die letzte Verhandlungsrunde wird für das kommende Wochenende erwartet. Bereits am Montag soll die Einigung unter Beteiligung von Intel-Chef Pat Gelsinger im Kanzleramt unterzeichnet werden.
Für Intel und auch den geplanten Standort Magdeburg ist die Einigung eine gute Nachricht. Halbleiterwerke kosten viel Geld, jede Möglichkeit, Investitions- und Finanzierungskosten einzusparen, bedeutet langfristig ein besseres Unternehmensergebnis und höhere Cashflows. Für die Region Magdeburg wird mit bis zu 10.000 gut bezahlter Stellen gerechnet.
Die Aktie hat sich in den vergangenen Tagen deutlich von ihren gleitenden Durchschnitten absetzen und aus dem Abwärtstrendkanal ausbrechen können, das macht weitere Kursgewinne wahrscheinlich. Intel ist laufende Empfehlung von DER AKTIONÄR, bereits investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen und beachten den Stopp bei etwa 27,40 Dollar.
Noch nicht investierte Anleger wetten auf einen operativen Turnaround und steigen ein, dürfen kurz- und mittelfristig aber nicht zu viel erwarten. Für geduldige Investoren!