Getty feiert am Montag sein Comeback an der Börse. Der Mediendienst kehrt über die Fusion mit der Mantelgesellschaft CC Neuberger Principal Holdings II zurück aufs Parkett. Der Deal fällt jedoch fast eine halbe Milliarde Dollar kleiner aus als geplant. Das dürfte zum Teil auch an der Performance der Konkurrenz liegen.
Nachdem die SPAC-Aktionäre der Fusion vergangene Woche zugestimmt haben, startet Getty am Montag an der New York Stock Exchange in den Handel. Die Papiere von CC Neuberger Principal Holdings II hatten sich in den letzten Monaten wieder der Zehn-Dollar-Marke angenähert, sind aber zum Stichtag der Rückgabefrist auf unter acht Dollar gefallen. Am Freitag gingen sie bei 9,35 Dollar aus dem Handel.
Der Einbruch spricht für eine hohe Rückgabequote unter den SPAC-Zeichnern. Zwar veröffentlichten weder die Mantelgesellschaft noch Getty exakte Zahlen, aber auch die Mittel, die dem Unternehmen zufließen, bleiben mit 875 Millionen Dollar deutlich hinter den 1,3 Milliarden zurück, die inklusive PIPE-Investment anvisiert wurden.
Neben dem allgemein schwierigen Umfeld für De-SPACs dürfte auch der Konkurrent Shutterstock als Euphorie-Bremse gewirkt haben. Die Aktie des Mediendienstes hat im laufenden Jahr rund 46 Prozent nachgegeben. Das 2022er KUV ist damit auf 2,6 gesunken. Im Vergleich dazu ist Getty mit einem KUV von 4,9 deutlich teurer.
Der Zeitpunkt für das Börsen-Comeback von Getty ist denkbar ungünstig, denn zusätzlich dürften die Rezessionssorgen die Ausgaben von Unternehmen für Bilder und Videos beschneiden. Darüber hinaus sollen die Einnahmen aus dem SPAC-Deal vor allem zur Schuldentilgung und nicht für Wachstum eingesetzt werden. DER AKTIONÄR bleibt bei Getty an der Seitenlinie.