Enttäuschende Jahresziele des schwedischen Unternehmens Getinge
Davon beeinträchtigt wurden auch viele deutsche Medizintechnik-Werte: Während sich der Gesamtmarkt etwas von seinem jüngsten Kursrutsch erholt, verloren Drägerwerk
Drägerwerk direkter Konkurrent von Getinge
Börsianer verwiesen vor allem im Falle von Drägerwerk darauf, dass das Unternehmen mit Getinge im Wettbewerb stehe. Das schwedische Unternehmen spüre derzeit von mehreren Seiten Gegenwind, betonte einer. Einerseits verlaufe die Grippe-Saison bislang milde, was die Nachfrage nach Herz-Lungen-Maschinen (ECMO) dämpfe, die zu Beginn der Corona-Krise eine Sonderkonjunktur erlebt hatten. Solche Geräte werden auch von Drägerwerk hergestellt.
Außerdem hieß es, dass die Produktion von Corona-Impfstoffen rapide sinke, wofür Getinge ebenfalls Produkte zuliefere. Zusätzlich machten den Schweden die China-Lockdowns, der Ukraine-Krieg und verstärkte Lieferketten-Störungen Probleme. JPMorgan-Analyst Craig McDowell reagierte prompt mit einer Abstufung auf "Neutral" auf die nur noch stabil erwarteten Umsätze für das Gesamtjahr.
Dass eine Branchengröße wie Getinge warnt, ist kein gutes Signal für den Sektor respektive die direkte Konkurrenz, zu der auch Drägerwerk zählt. Beide Titel zieren derzeit nicht die Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Der schwedische Titel wurde rechtzeitig bei 29,50 Euro mit einem satten Gewinn ausgestoppt, sollte allerdings nun auf die Watchlist wandern.
(Mit Material von dpa-AFX)