Microsoft stellte im Dezember 2019 seine nächste Videospiel-Konsole vor, die Xbox Series X. Sony zog jüngst nach und präsentierte das offizielle Logo seiner nächsten Playstation, der PS5. Daraufhin zogen die Aktien beider Technologieunternehmen (insbesondere Microsoft mit einem Plus von 1,6 Prozent) sowie die Papiere weiterer Branchengrößen (unter anderem vom Software-Entwickler Take-Two um 1,8 Prozent) an.
Verlässlich befeuern neue Videospielekonsolen die Kurse der gesamten Branche. Als im Herbst 2013 Microsofts Xbox One und Sonys Playstation 4 veröffentlicht wurden, stiegen beispielsweise die Kurse von Activision Blizzard im Umfeld der neuen Konsolengeneration um 69 und von Electronic Arts (EA) um 58 Prozent. Im Zuge der aktuellen Ankündigungen erhöhten sich die Konsensziele von Activision Blizzard in den vergangenen Tagen auf 61,19 Dollar und von EA auf 111,10 Dollar.
Die beiden neuen Geräte, die die neunte Konsolengeneration einläuten, sollen spätestens zum Weihnachtsgeschäft 2020 verfügbar sein. Bis dahin werden die Gerüchte für ordentlich positives Sentiment sorgen. Das Analysehaus Nomura beobachtet deshalb den Markt nun genauer. Neben den neuen Konsolen zeigen sich die Analysten in einer aktuellen Studie insbesondere bullish für die Mobile-Segmente der beiden großen US-Entwickler EA und Activision Blizzard.
Sony bleibt vorerst mysteriös
Microsoft stellte bereits das Design der neuen Konsole sowie Spezifikationen samt einer ersten Grafikdemo von Hellblade 2 (Teil 1 war einer der größten Videospiel-Überraschungshits 2017) vor.
Dagegen enttäuschte Sony auf der CES in Las Vegas am vergangenen Dienstag: Es wurde lediglich das Logo offiziell enthüllt. Dieses brach jedoch mit über fünf Millionen Likes auf Instagram direkt einen Rekord. Von der Playstation 4 verkauften sich bisher weltweit 106 Millionen Einheiten, die Xbox One kommt auf rund 44 Millionen Stück.
Nachdem die Hardware-Updates der aktuellen Konsolen UHD-Gaming (Ultra-HD, also 4K-Auflösung mit 4096 x 2160 Pixeln) sowie kontrastreichere HDR-Modi vorgestellt wurden, soll die nächste Generation das zum Standard machen und ferner 8K-Auflösungen (7680 × 4320 Pixel) ermöglichen. Bisher haben diese Ankündigung den Aktienkurs vom Videospielveteranen Nintendo nicht tangiert. Dessen neusten Konsole, die Nintendo Switch, läuft seit Start im Frühjahr 2017 sehr erfolgreich (bisher rund 43 Millionen verkaufte Einheiten weltweit).
Die Technikriesen Microsoft und Sony wirbeln die Gaming-Branche dieses Jahr ordentlich auf. Auch die Aktie der auf Videospiele spezialisierten Einzelhandelskette GameStop legte um 3,6 Prozent zu. Hierzulande unterstützt die Bundesregierung die Branche mit 50 Millionen Euro jährlich. Nach einem schwierigen Jahr 2019, sind die Gaming-Aktien 2020 wieder einen näheren Blick wert.