Mit starken Zahlen hat der Mobilfunkdienstleister Freenet am Mittwoch nach Börsenschluss überzeugt. Am Markt kommt zudem vor allem die Anhebung der Dividende gut an. Im frühen Handel führt die Aktie den MDAX entsprechend an und setzt ihren Aufwärtstrend der vergangenen Wochen ungebremst fort.
Das Wachstum margenstarker Serviceumsätze und Zuwächse im Mobilfunk- und im TV-Geschäft haben Freenet 2022 einen Gewinnanstieg beschert. Als Dividende sollen für 2022 je Aktie 1,68 Euro an die Anleger fließen, nach 1,57 Euro für das Jahr davor, teilte der Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Im neuen Jahr soll zumindest das operative Ergebnis weiter wachsen.
Freenet, das kein eigenes Netz besitzt und stattdessen Dienstleistungen anderer Unternehmen als eigene Tarife vermarktet, steigerte das EBITDA 2022 um sieben Prozent auf 478,7 Millionen Euro. Der Wert liegt am oberen Ende des Unternehmensziels von 470 bis 480 Millionen Euro und leicht über dem Schnitt der Analystenschätzungen. Wie der Konzern weiter mitteilte, blieb der Umsatz mit rund 2,6 Milliarden Euro stabil.
Starkes waipu.tv
Beim Wachstum des operativen Gewinns profitiert der Konzern weiterhin vom margenstarken Geschäft mit Internetfernsehen. Bei seinem IPTV-Produkt waipu.tv bittet Freenet Kunden zur Kasse, damit diese unter anderem eigentlich frei empfangbare Kanäle auf Wunsch zeitversetzt einschalten und Programme aufnehmen können. Obwohl viele der Fernsehsender an sich kostenfrei empfangen werden können, greifen Interessenten weiterhin beherzt zu.
Unter dem Strich kamen allein im Schlussquartal annähernd 100.000 Kunden bei Waipu.tv hinzu, fast doppelt so viele wie im dritten Jahresviertel. Im Gesamtjahr beläuft sich das Plus damit auf 247.500 Netto-Neukunden.
2023 dürfte es laut Freenet beim Umsatz keine großen Veränderungen geben, der operative Gewinn soll leicht auf 480 bis 500 Millionen Euro zulegen. Damit sieht Vorstandschef Christoph Vilanek, dessen Vertrag nun bis Ende 2026 verlängert wurde, das Unternehmen auf Kurs zu den Mittelfristzielen. So sollen ab 2025 ein operativer Gewinn von mindestens 520 Millionen Euro sowie ein freier Mittelzufluss über 260 Millionen Euro erzielt werden. Dieser Free Cashflow, der für die Dividende wichtig ist, stieg 2022 um gut sechs Prozent auf 249 Millionen Euro. Den vollständigen Geschäftsbericht will Freenet am 24. März veröffentlichen.
Die Zahlen von Freenet stimmen, die hohe Ausschüttung dürfte bei den Dividendenjägern zudem gut ankommen. DER AKTIONÄR hat bei Freenet zuletzt zum Einstieg mit Hebel geraten. Der Aufwärtstrend sollte sich nun weiter fortsetzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Freenet