Fiverr hat die Zahlen für das Weihnachtsquartal vorgestellt und sein Umsatzwachstum noch einmal beschleunigen können. An der Börse sorgt diese hervorragende Leistung für anhaltende Begeisterung – trotz mittlerweile hoher Bewertung klettert die Fiverr-Aktie unbeirrt weiter.
Satte 89 Prozent auf 55,9 Millionen Dollar ist der Umsatz von Fiverr im vierten Quartal gestiegen. Verglichen mit den 44 Prozent im ersten Quartal, 82 Prozent im zweiten und 88 Prozent im dritten hat die digitale Plattform für Freiberufler damir erneut ihr Wachstum beschleunigt. Analysten hatten etwas weniger erwartet.
Der Nettoverlust betrug im vierten Quartal 8,1 Millionen Dollar beziehungsweise 0,23 Dollar je Aktie, was im Rahmen der Analystenschätzungen lag. Non-GAAP hat Fiverr sogar die Gewinnschwelle überschritten mit 4,8 Millionen Nettogewinn.
Beeindruckend war die rasant steigende Zahl der aktiven Käufer. Denn Mediendesigner, Coaches oder Programmierer können auf der Plattform ihre Grafiken, Seminare oder Entwicklungen verkaufen – an Fiverr geht eine Provision für die Vermittlung. Die Zahl der Freiberufler, die in Pandemiezeiten dieses Angebot wahrnahm, ist Stand Ende Dezember um 45 Prozent auf 3,4 Millionen gestiegen.
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Ausblick in das neue Jahr
Für das neue Geschäftsjahr erwartet Fiverr nur noch ein Wachstum 46 bis 50 Prozent, obwohl im ersten Quartal der Corona-Effekt noch einmal voll durchschlagen dürfte. Dabei könnte gut sein, dass Fiverr mit einer deutlichen Verbesserung des EBITDA 2021 vollends profitabel wird. Die operativen Verluste im ersten Quartal sind auf eine Super-Bowl-Werbung zurückzuführen, die alleine acht Millionen Dollar kostete.
Das Geschäft von Fiverr wurde von mehreren Trends auf einmal beschleunigt: Durch Covid-19 bekam Homeoffice einen Boost und damit auch der Trend hin zur freiberuflichen Karriere. Es ist gut möglich, dass diese Digitalisierungstrends anhalten werden und Fiverr zu einer bedeutenden Internet-Plattform heranwächst.
Bei einer Bewertung mit einem 21-KUV von 40 drängt sich jedoch nach dem aktuellen Kursanstieg kein Neueinstieg bei der ehemaligen AKTIONÄR-Empfehlung auf. Wenn sich das Wachstumsmomentum im Jahresverlauf abschwächt und das Sentiment an den Gesamtmärkten bezüglich der Corona-Profiteure dreht, gibt es bei der Fiverr-Aktie sicherlich günstigere Einstiegsmöglichkeiten.