Fisker hatte es 2023 wahrlich nicht einfach. Das US-Elektroauto-Start-up enttäuschte seine Anleger nicht nur mit Personal- und Produktionsproblemen, sondern auch mit Horror-Kursverlusten. Am Montag drehen die Fisker-Aktien jedoch und legen rund 30 Prozent zu. DER AKTIONÄR kennt den Grund:
Fisker gab am Montag bekannt, dass man mit einem Wandelanleihen-Gläubiger eine zusätzliche Vereinbarung getroffen habe. Unter anderem wurde mit dem Investor vereinbart, dass unter Vorbehalt eines endgültigen Deals mit einem strategischen OEM-Partner alle Pfandrechte an geistigem Eigentum freigegeben werden. Dies wiederum würde laut Mitteilung neue strategische Kooperationen ermöglichen.
Darüber hinaus verzichtet die geänderte Vereinbarung auf alle finanziellen Beschränkungen beim Einsatz von Barmitteln. „Ich freue mich, dass wir mit einem unserer Investoren eine Vereinbarung treffen konnten, die uns mehr Flexibilität verleihen und uns besser für weitere mögliche strategische Geschäftsabschlüsse positioniert“, sagte Fisker-CEO Henrik Fisker.
Außerdem konnte Fisker seine Schulden durch Wandlung eines Teils der Anleihen in Aktien um 185,5 Millionen Dollar senken, was die verbleibende Verbindlichkeit auf 324,5 Millionen US-Dollar reduziert. Diese Schritte reflektieren nicht nur den Abbau der Schuldenlast, sondern stärken auch das Eigenkapital der Firma.
Die Meldung ist ein Lichtblick, nachdem sich Fisker jüngst mit Verzögerungen bei der Fahrzeugauslieferung konfrontiert sah und die Produktionsprognose für 2023 von 20.000 bis 23.000 auf 13.000 bis 17.000 Einheiten reduzieren musste. Zuvor enttäuschte das US-Start-up bereits mit deutlich schlechter als erwarteten Quartalszahlen. Die interne Krise verschärfte sich durch die Verschiebung der Quartalsberichterstattung infolge des Weggangs des Chefbuchhalters und der Offenlegung erheblicher Schwächen in den internen Kontrollmechanismen des Unternehmens.
Bisher hielt sich DER AKTIONÄR mit Kaufempfehlungen für die Aktie von Fisker zurück – zu Recht, wie die Kursentwicklung zeigte. Operativ bliebt es holprig. Die Pläne des Start-ups sind jedoch spannend und Aktie auf der Watchlist.