Die Aktie von Facebook gehört mit einem Minus von 22 Prozent zu den großen Verlierern der Coronakrise. Generell scheint das Papier des Internetgiganten im Vergleich zu den anderen vier GAFAM-Werten am krisenanfälligsten zu sein. Die Facebook-Aktie steht aktuell da, wo sie bereits im Juli 2017 gestanden ist. Der genaue Blick auf die Geschäftsentwicklung des Unternehmens zeigt jedoch, dass Facebook am besten für jegliche Art von Krisen positioniert ist. Eine Aktie für Warren Buffett?
Anhand der Geschäftszahlen von Facebook sieht man eindeutig, dass es eine Diskrepanz zwischen der Kurs- und der Geschäftsentwicklung des Social-Media-Riesen gibt. Das Umsatzwachstum ist bei dieser Unternehmensgröße schlicht beeindruckend, seit 2007 kann Facebook seine Erlöse deutlich zweistellig steigern. Auch beim Gewinnwachstum zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Lediglich 2019 ging der Gewinn aufgrund der angestiegenen Personalkosten und Ausgaben in die Sicherheit des Netzwerks zurück. Diese notwendigen Investitionen sollten sich jedoch mittel- bis langfristig lohnen, da dadurch die Qualität der Plattform des sozialen Netzwerks zunimmt.
Nicht weniger beeindruckend ist das jährliche Nutzerwachstum. Obwohl Facebook bereits ein Drittel der Menschen weltweit zu seinen Nutzern zählen kann (zusammen mit den Töchtern Instagram und WhatsApp sind es sogar knapp 40 Prozent der Weltbevölkerung), scheint hier der Markt bei weitem noch nicht gesättigt zu sein (siehe Grafik unten).
Auch das durchschnittliche Umsatzwachstum pro Nutzer (ARPU) sucht seinesgleichen und bewegt sich im deutlich zweistelligen Bereich (siehe Grafik unten).
Trotz dieser herausragenden Geschäftsentwicklung weist Facebook aktuell nur ein 2020er- und 2021er-KGV von jeweils 17 und 14 sowie ein 2020er- und 2021-EV/Sales-Verhältnis von jeweils 5 und 4. Daneben besitzt Facebook mit einer Eigenkapitalquote von 75 Prozent sehr wenig Schulden und sitzt auf Bergen von Cash. Damit ist der Tech-Riese gut für jegliche Art von Wirtschaftskrisen gerüstet.
Kursphantasie durch FinTech
Neben der starken fundamentalen Entwicklung sorgt auch die geplante Einführung des digitalen Bezahldienstes Facebook Pay und der Kryptowährung „Libra“ für Kursphantasie.
Facebook Pay soll zukünftig innerhalb der App-Dienste (Facebook, Messenger, Instagram und WhatsApp) für jegliche Art von Geldtransfers genutzt werden können, wie etwa zum Einkaufen, zur Geldüberweisung an Freunde oder für wohltätige Zwecke.
Mit „Libra“ plant Facebook eine auf Blockchain basierende digitale Währung herauszugeben, welche weltweit eingesetzt werden soll. Libra soll gegen heimische Währungen getauscht und als globales Bezahlmittel eingesetzt werden können. Zur Aufbewahrung von „Libra“ sollen digitale Geldbörsen (Wallets) eingesetzt werden.
Die Facebook-Aktie ist während der Korrektur des Gesamtmarktes unter ihren Stoppkurs bei 155 Euro gerutscht und wurde vom AKTIONÄR verkauft. Die vorliegende Analyse zeigt, dass Facebook für einen Wachstumswert mit dieser herausragenden Geschäftsentwicklung aktuell sehr günstig bewertet ist. Damit wird das Papier auch für die Investment-Legende Warren Buffett, welcher unterbewertete Unternehmen mit hoher Eigenkapitalrendite und herausragender Marktstellung liebt, interessant. Schließlich ist er bereits in den anderen beiden Big Tech-Werten, Apple und Amazon, investiert. Deswegen würde es nicht überraschen, wenn Buffett nun auch bei den Facebook-Papieren zuschlägt. Anleger beobachten die Facebook-Aktie auf ihrer Watchlist und bereiten sich auf den Wiedereinstieg vor.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.