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Facebook, Snap & Co: Dieses Problem betrifft alle Social-Media-Aktien

Facebook, Snap & Co: Dieses Problem betrifft alle Social-Media-Aktien
Foto: Shutterstock
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03.02.2022 ‧ Benedikt Kaufmann

Mit einem enttäuschenden Ausblick hat Meta am Mittwochabend die Anleger schockiert. Die Aktie krachte daraufhin im nachbörslichen US-Handel rund 23 Prozent nach unten. Dieses Kursbeben bekamen auch andere Social-Media-Aktien zu spüren – Twitter fiel acht Prozent, Pinterest zehn und Snap verlor satte 17 Prozent. Kein Wunder, denn das große Problem von Facebook betrifft auch die Konkurrenz.

Ein Grund für die deutlich unter den Erwartungen liegende Umsatzprognose von Meta ist sicherlich Apples App-Tracking-Transparency, das laut Management zu Umsatzeinbußen von zehn Milliarden Dollar führen könnte. Das wirklich Geschäfts-bedrohende Problem ist aber der Konkurrent TikTok.

Im Earnings Call nennt Meta-CEO Mark Zuckerberg den zunehmenden Wettbewerb als ersten Grund für die erwartete Schwäche im laufenden Jahr. „Die Menschen haben eine große Auswahl, wie sie ihre Zeit verbringen wollen, und Apps wie TikTok wachsen sehr schnell“, stellte Zuckerberg nüchtern fest und sieht kurzfristig bei den für Werbefirmen wichtigen Impressions niedrigere Wachstumsraten.

Wie schnell die Nutzer von TikTok wachsen, macht dieser Vergleich mit dem Vorjahresquartal deutlich: Während Facebook die Zahl der monatlich aktiven Nutzer nur um vier Prozent auf 2,91 Milliarden steigerte, dürfte der chinesische Konkurrent schätzungsweise um 38 Prozent auf 1,08 Milliarden zugelegt haben.

Investitionen werden hochgefahren

Das Management hat jedoch bereits einen Plan, wie gegen die Stärke von TikTok vorgegangen werden soll. Denn das eigene Kurzvideoangebot namens Reels ist schon heute das am schnellsten wachsende Format der Meta-Familie – und hier soll nun 2022 ordentlich investiert werden. Reels soll beispielsweise nicht nur in neuen Regionen angeboten werden, sondern auch neue Tools für Content-Creater und Werbetreibende erhalten.

Damit stößt Meta jedoch auf das nächste Problem: „Aktuell lässt sich Reels deutlich schwerer monetarisieren als Feed und Stories“, gibt Finanzchefin Sheryl Sandberg Preis. Wenn hier also das Engagement am schnellsten wächst, fehlen Werbe-Impressions an den entscheidenden Stellen. Man erwartet aber, dass sich die Monetarisierungsrate durch die Investitionen in Reels künftig verbessern wird.

Alle sind betroffen

Andere Social-Media-Plattformen sind ebenfalls von der steigenden Popularität von TikTok betroffen. Denn auch wenn die Nutzer immer mehr Zeit online verbringen, ist auch hier die Zeit begrenzt. Und der aufstrebende Konkurrent hat  Facebook, Instagram & Co in Sachen Verweildauer schon längst hinter sich gelassen. Beinahe 24 Stunden pro Monat verbringen deutsche Nutzer beispielsweis laut AppAnnie auf TikTok – mehr als doppelt so viel Zeit wie auf Facebook.

App-Tracking-Änderungen und dann auch noch die anhaltende Stärke von TikTok. Die großen Sorgen von Facebook sind ein schlechtes Signal für die gesamte Branche. Bei der Aktie von Meta sind die Kursgewinne des vergangenen Jahres dahin und es dürfte dauern, bis das Vertrauen der Anleger wiederhergestellt ist. Anderen Social-Media-Aktien droht das gleiche Schicksal – insbesondere das in den vergangenen Jahren stark auf Videoformate fokussierte Snap im Rahmen der heute erscheinenden Q4-Zahlen.

Twitter (WKN: A1W6XZ)

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